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Kölnische Rundschau

Kölnische Rundschau: zum Zustand der SPD

Köln (ots)

Er kämpfe eben auf seine Weise, hat
SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier dieser Tage erklärt. Das 
kann man so sehen. Er kämpft auf
besonders dezente Weise.Während die Kanzlerin auf internationalen 
Bühnen - wie zuletzt auf dem G8-Gipfel - glänzt und sich Komplimente
abholt und sogar von US-Präsident Barack Obama schon quasi 
Gratulationen bekommt für ihre Wiederwahl, testet die 
Beliebtheitskurve des Außenministers immer neue Tiefststände aus. Im 
Kampf um mehr Aufmerksamkeit hat sich die SPD nun darauf verständigt,
ein Wahlkampfteam zu präsentieren, das so etwas wie ein 
"Schattenkabinett" sein soll. Das ist ein reichlich verzweifelter 
Versuch. Denn wer braucht Schattenminister, der doch veritable 
Minister hat? Das bisherige SPD-Argument war doch stets, dass die 
Herren Steinbrück, Scholz und Steinmeier die eigentlich
kundigen Kämpfer gegen die Krise seien - erprobt, erfahren
und wählerwirksam. Das scheint nun nicht mehr zu gelten, und das ist 
dann ein trauriges Eingeständnis. Nun sollen vor allem junge Frauen
das neue Gesicht der SPD darstellen. Wie die 36-jährige 
Sozialministerin aus Mecklenburg-Vorpommern, deren Namen bislang kaum
ein Wähler westlich von Schwerin kennt. Jung und Frau - das muss 
ziehen. So einfach und reflexhaft soll der Wähler also funktionieren 
- fast schon eine Beschimpfung. Aber die Not ist
groß. Die Sozialdemokraten mussten dieser Tage feststellen, dass der 
geplante Versuch, die Union mit Sachfragen zu schlagen, eben auch 
nicht so erfolgversprechend scheint, wie zunächst gedacht. Jrdenfalls
wird man bei der SPD demnächst einsehen, dass auch mit dem Thema Atom
kein großer Terraingewinn zu erzielen ist - und bei
der Rente tobt das Chaos in den eigenen Reihen, auch wenn der 
Kanzlerkandidat sich bemüht, seinen Parteifreund Steinbrück 
einzufangen. Nun also ein neuer, vielleicht schon der letzte Versuch 
- die jungen Frauen...

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de

Original-Content von: Kölnische Rundschau, übermittelt durch news aktuell

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