Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zur Forderung nach Anti-Alkohol-Unterricht
Köln (ots)
Nein danke
SANDRO SCHMIDT zum Anti-Alkohol-Unterricht
Schule als Reparaturbetrieb für die Gesellschaft? Der Vorschlag von Sabine Bätzing, für Grundschüler das Fach "Wohlfühlen" einzuführen, klingt nur auf den ersten Blick bestechend. Begründung: Wenn die Elternhäuser nicht mehr in der Lage sind, ihre Kinder richtig zu erziehen und vor Alkohol, Nikotin, Drogen oder Fresssucht zu schützen, muss das eben die Gesellschaft leisten.
Diese Argumentation ist schief bis gefährlich. Natürlich soll Schule mehr vermitteln als Wissen im gerade aktuellen Fächerkanon. Die meisten Lehrer verstanden sich immer als Pädagogen, die die ihnen anvertrauten jungen Menschen nicht nur unterrichten, sondern auch erziehen sollen und wollen. Und natürlich ist - wie im Sexualkundeunterricht - Aufklärung auch in Sachen Drogen oder Ernährung wichtig und richtig. Dennoch muss die Hauptverantwortung für Erziehung im Elternhaus bleiben. Soll etwa der Staat bis ins Private darüber befinden, was ein angemessener Lebenswandel ist, und in Richtlinien Bewertungen festlegen, wie jemand mit seinem Leben umzugehen hat? Das widerspricht allen Vorstellungen von einer freien Gesellschaft.
<$19>L<$0>ebenskompetenz als Schulfach? Nein danke. Das wird weder Aufgaben und Möglichkeiten von Schule gerecht noch der nicht so einfach wegzudelegierenden Verantwortung, die Eltern nun einmal haben. Diese sind in die Pflicht zu nehmen, wenn Kinder aus dem Ruder laufen, nicht die Lehrer.
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