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Kölnische Rundschau

Kölnische Rundschau: zu Sal.Oppenheim/Deutsche Bank

Köln (ots)

Die Finanzmarktkrise zwingt jetzt offenbar auch Sal.
Oppenheim in die Arme eines starken Partners. Empfindliche Verluste 
am Kapitalmarkt und eine wenig glückliche Hand bei Beteiligungen 
haben die Privatbankiers empfänglich gemacht für die Deutsche Bank 
als externen Investor. Wie groß die Not ist, wird sich bald zeigen.
Gradmesser ist die Größe des Anteils, den die Familiengesellschafter 
der Deutschen Bank zugestehen. Eine offenbar anstehende 
Kapitalerhöhung war möglicherweise nicht mehr von allen 40 
Familiengesellschaftern zu schultern. Auf keinen Fall hätten sie aber
das Kapital aufbringen können, das ein internationaler Finanzkonzern,
zu dem Sal. Oppenheim inzwischen geworden ist,
braucht, um weiter wachsen zu können. Sparkurs und Schrumpfkur sind 
aber sicher nicht im Interesse des Instituts und seiner Mitarbeiter. 
Die Deutsche Bank dagegen strotzt vor Kraft. Durch den Einstieg bei 
der Postbank hat sie sich Zugang zum breiten Privatkundenmarkt 
verschafft. Jetzt stärkt sie ihre Stellung bei den vermögenden 
Privatkunden. Für die hält das Institut zwar auch jetzt schon 
Angebote bereit. Der Bereich schreibt aber rote Zahlen. Eine breitere
Kundenbasis und vor allem der Zugang zur handverlesenen Klientel von 
Sal. Oppenheim kann das Institut aber gut gebrauchen. Strategisch 
macht eine Partnerschaft auch für Sal. Oppenheim Sinn. Die Deutsche 
Bank ist weltweit vertreten und kann Geschäftskunden etwa bei der
Expansion ins Ausland überall eine Rundum-Betreuung vor Ort bieten.
Ob die Deutsche Bank aber gut beraten wäre, nach der Mehrheit an Sal.
Oppenheim zu greifen, darf bezweifelt werden. Die Privatbank lebt von
ihrer Exklusivität und ihrer Unabhängigkeit in der Beratung. Als 
Tochter der Deutschen Bank wäre sie das wohl los - und damit einen 
Teil der Kunden. Eine scharfe Zäsur für Sal. Op
penheim wäre aber auch der Einstieg eines externen Investors mit 
einer Minderheit allemal.

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de

Original-Content von: Kölnische Rundschau, übermittelt durch news aktuell

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