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Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zu Afghanistan

Köln (ots)

Nicht zu halten
THOMAS FRANKE zu Kundus/Minister Jung
Auch wenn sich der heutige
Arbeitsminister Franz Josef
Jung gestern vehement im
Bundestag verteidigte - nach
seiner Erklärung ist der Hesse
eigentlich nicht mehr zu halten.
Wenn für die Versäumnisse im
Verteidigungsministerium - in
dem Anfang Oktober eindeuti
ge eigene Berichte über zivile
Opfer wegen der Bombardie
rung der Tankwagen in Kundus
vorlagen - Generalinspekteur
Wolfgang Schneiderhan sowie
Staatssekretär Peter Wichert
gehen mussten, kann das nur
der erste Schritt gewesen sein.
Beide übernahmen die Verant
wortung dafür, dass die Infor
mation die Politik nicht erreich
te. Doch worin bestand ihre
Schuld?
Nach Jungs eigener Erklärung
wurde er doch darüber unter
richtet, dass der Untersu
chungsbericht nun vorliege.
Was Schneiderhan und Wichert
als enge politische Berater da
bei offensichtlich versäumten:
Dem Minister dringend nahezu
legen, den Bericht selbst zu le
sen. Wenn aber ein Minister an
gesichts eines derart brisanten
Themas - und Anfang Oktober
standen ja die erheblichen Vor
würfe gegen die Bundeswehr
längst im Raum - lediglich die
Anweisung gibt, den Bericht
weiterzuleiten und nicht selbst
auf die Idee des Aktenstudiums
kommt, dann ist das ein per
sönliches Versagen, für das es
nur eine Konsequenz geben
kann: Den Rücktritt auch von
seinem neuen Amt. Ansonsten
sollte die Bundeskanzlerin ihn
schleunigst abberufen. Denn
darauf vertrauen, dass er als
Minister seiner hohen Verant
wortung gerecht wird, kann sie
nach dieser Erklärung Jungs
nicht mehr.
Seinem Nachfolger im Bend
lerblock blieb nach den Ent
hüllungen wohl keine andere
Wahl als die Entlassungen. Zu
mal der bislang als untadelig
geltende Generalinspekteur
schon zuletzt keine gute Figur
machte, etwa, als er den Nato-<>
Bericht als Entlastung für den
in Kundus verantwortlichen
Bundeswehr-Oberst zu werten
versuchte. Deswegen brauchte
es den Befreiungsschlag.
Guttenberg muss es schnell ge
lingen, das Vertrauen in die
Spitzen von Ministeriums und
Armee wiederherzustellen. Da
rauf haben die Politik und auch
die Soldaten im Einsatz einen
Anspruch.

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Engelbert Greis
print@kr-redaktion.de

Original-Content von: Kölnische Rundschau, übermittelt durch news aktuell

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