Alle Storys
Folgen
Keine Story von Kölnische Rundschau mehr verpassen.

Kölnische Rundschau

Kölnische Rundschau: zum Arbeitsmarkt

Köln (ots)

Nun ist für die meisten Volkswirte das Wunder
perfekt: Stimmen ihre Prognosen, dann ist die deutsche 
Arbeitslosigkeit im März um Zehntausende Menschen gesunken. Der 
Frühling beginnt dann ganz wie seit Jahrzehnten gewohnt mit einem 
Aufschwung. Es ist schwer zu glauben angesichts einer Wirtschaft im 
Ausnahmezustand. Und doch ist es wahr: Auf dem Arbeitsmarkt herrscht 
Entspannung. Erst vor kurzer Zeit erlebte Deutschland seine 
Arbeitsmarktkrise. Fast fünf Millionen
Menschen waren im Jahr 2005 ohne Arbeit. Möglicherweise ist der 
Zeitpunkt dieser Krise im Rückblick ein Glücksfall: Die 
Rekordarbeitslosigkeit zwang Staat, Arbeitgeber und Angestellte zur 
Flexibilität. Die damaligen Reformen - so wenig sie auch geachtet 
sind - gaben den Verwaltern von Arbeitslosigkeit die Möglichkeit, zu 
Vermittlern von Arbeit zu werden. Und sie forderten von allen 
Beteiligten die - man mag das bedauern - im weltweiten Wettbewerb 
notwendige Eigenverantwortung. Wenig ist in der Arbeitswelt
noch von Dauer. Menschen, die von der Lehre bis zum Lebensabend nur 
einen Betrieb sehen, sind zur großen Seltenheit geworden. 
Schleichende Veränderungen beim Kündigungsschutz und nicht zuletzt 
die Ausweitung der Leiharbeit sind vielfach bedauerte Ursachen
dafür. Das schafft fraglos eine oft bedrückende Unsicherheit.
Die aktuelle Wirtschaftskrise aber muss auch zu dem Schluss führen: 
Wahrscheinlich schützt es vor noch Schlimmerem. Denn der Verdacht, 
dass die Unternehmen ihre Eigenverantwortung zum Hire-and-fire
- dem ebenso schnellen Entlassen wie Einstellen - missbrauchen, 
trifft eben nicht zu. Die Mehrzahl der Arbeitgeber hat offenbar mit 
der eigenen Freiheit umzugehen gelernt. Fachkräfte - und das sind 
nicht nur Führungskräfte - beschäftigen die Unternehmen - freilich
auch dank der Regelungen zur Kurzarbeit - in größerem Umfang als 
derzeit nötig. Dass sie zugleich die Möglichkeit haben, zu streichen,
wo es dringend nötig ist, sichert am Ende Arbeitsplätze.

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Engelbert Greis
print@kr-redaktion.de

Original-Content von: Kölnische Rundschau, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Kölnische Rundschau
Weitere Storys: Kölnische Rundschau
  • 30.03.2010 – 05:00

    Kölnische Rundschau: zu Terroranschlag/Moskau

    Köln (ots) - Heute trägt Russlands Hauptstadt Trauer. Der doppelte Terroranschlag in Moskaus Metro hat aber wenigstens bewiesen, dass der Kreml aus alten Fehlern tatsächlich lernen kann. Bis zur Amtseinführung von Präsident Dmitri Medwedew litt die Bevölkerung gleich doppelt: Zuerst unter dem unmittelbaren Terror. Dann aber auch darunter, dass die Suche nach Informationen, etwa über das Schicksal von ...

  • 27.03.2010 – 05:00

    Kölnische Rundschau: zu Abrüstung

    Köln (ots) - Der Text für das lang erwartete Start-Nachfolgeabkommen ist seit gestern unter Dach und Fach. Damit steht die deutliche Reduzierung der nuklearen Waffenarsenale in den USA und in Russland bevor. Barack Obama folgt damit seiner Vision einer atomwaffenfreien Welt - und jede Menge Beifall dürfte ihm vor allem im Ausland gewiss sein. Doch der jetzt ausgehandelte Vertrag kann nur als Einstieg in den ...

  • 25.03.2010 – 05:00

    Kölnische Rundschau: zu Gaspreisen/BGH

    Köln (ots) - Es kann keinen Zweifel daran geben, dass das Urteil des Bundesgerichtshofs zu den Gaspreisen ein gerechtes Urteil ist. Nein, nicht nur deshalb, weil es im Sinne der Verbraucher ist. Sondern vielmehr, weil es aus objektiver Sicht die Transparenz fördert, also der alleinigen Bindung des Gaspreises an den Ölpreis ein Ende setzt. Nichts rechtfertigt, dass nur ein Teil der tatsächlichen Kosten ...