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Luther im Disput: Neue Ausstellung im Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig
Wie und wo hat Martin Luther in Leipzig gepredigt? Was waren die Auswirkungen der Reformation auf die Menschen in Leipzig? Sind Spuren der berühmten Disputation noch heute in Leipzig zu finden? Das Stadtgeschichtliche Museum im Alten Rathaus beschäftigt sich seit dem 12. April 2017 unter dem Motto "Luther im Disput" mit diesen und vielen weiteren Fragen. In dem bereits bestehenden Ausstellungsraum über Luther und seine Bedeutung für die Stadt Leipzig, wurden Erweiterungen durchgeführt. Anlässlich des Reformationsjahrs wird den Besuchern ein neues Erlebnis geboten. Wie Martin Luther sagen würde: "Das passt wie die Faust aufs Auge".
Die Ausstellung rückt die zerstörerische Belagerung durch das Heer des Kurfürsten Johann Friedrich rund um Leipzig, die wechselvollen Ereignisse bis zur Durchsetzung der neuen Lehre in Sachsen 1539 und den Schmalkaldischen Krieg 1547 in den Mittelpunkt. Das Museum bietet zu den Geschehnissen aus der Geschichte zahlreiche Sammlungen und Relikte. So wurden zum Beispiel der originale Ehering der Katharina von Bora, der silberne Lutherbecher und zahlreiche Tafelgemälde und Epitaphe von Lucas Cranach als zentrale Exponate der Ausstellung inszeniert.
"Luther im Disput" legt den Grundstein für weitere Neukonzeptionen und Neugestaltungen der Ständigen Ausstellung zur älteren Leipziger Stadtgeschichte im ersten Obergeschoss des Alten Rathauses. Das historische Interior des Hauses soll zur Geltung gebracht werden und wird durch ein effizientes Lichtsystem ergänzt. Neue Sitzbänke, multimediale Informationsübertragung und eine durchgängige Zweisprachigkeit (deutsch-englisch) gestalten den Museumsaufenthalt für alle Besucher - auch internationale Gäste - aufregender. Parallel zur neuen Ausstellung erschienen ein Katalog sowie ein Ausstellungsführer für Kinder.
Hintergrund: Die Reformation gehört zu den fundamentalen Ereignissen der europäischen Geschichte. Ihren Ausgangspunkt nahm sie 1517 in Wittenberg. Leipzig als benachbarte Universitäts- und Buchstadt spielte dabei eine prominente Rolle. In den ersten Jahren der Reformation war Leipzig der wichtigste Druck- und Verlagsort für die Schriften Martin Luthers. Aus den Druckerpressen der Stadt traten die neuen Ideen ihre Reise in die Welt an und ebneten den Weg für den neuen Glauben.
Vom 27. Juni bis 15. Juli 1519 diskutierten Martin Luther und der katholische Theologe Johannes Eck in der Pleißenburg vor großem Publikum. Herzog Georg selbst hatte die Disputation befördert und nach Leipzig geholt. Er hoffte auf eine Annäherung zwischen den streitenden Parteien. Anfangs stand die Diskussion um den Ablass im Mittelpunkt, bald drehte sich der Streit jedoch vor allem um die Autorität des Papstes. Für den Verlauf der Reformation war die Disputation ein entscheidendes Ereignis. Sie führte zur Klarstellung der Standpunkte, machte aber auch die unversöhnlichen Gegensätze deutlich.
Weitere Informationen: http://bit.ly/2q2lyRo