DLRG - Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft
Erfolgsmodell Ehrenamt
Die "Marke" DLRG feiert 90. Geburtstag mit einem Internationalen Kongress zur Wassersicherheit
Bad Nenndorf/Hannover (ots)
Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) wird am 19. Oktober 90 Jahre alt. Die größte Wasserrettungsorganisation der Welt feiert dieses Jubiläum mit einem Internationalen Symposium zur Wassersicherheit, das vom 15. - 17. Oktober in Bad Nenndorf stattfindet. Dazu erwarten die Lebensretter 300 Wissenschaftler, Fachleute und Gäste aus der ganzen Welt. Im Anschluss an den Kongress begeht die humanitäre Gesellschaft, am Freitag, 17. Oktober, um 16:30 Uhr, den Geburtstag mit einem Festakt in der Wandelhalle des Staatsbades. Den Festvortrag hält der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesinnenministerium Fritz Rudolf Körper.
In einer Pressekonferenz zeichnete der Präsident der DLRG, Dr. Klaus Wilkens, die wichtigsten Stationen und Erfolge der ausschließlich ehrenamtlich tätigen Organisation mit ihren 2.200 örtlichen und regionalen Gliederungen nach.
Nach Angaben ihres Präsidenten ist es gelungen, die Zahl der Ertrinkungsfälle in Deutschland seit 1913 um fast 90 Prozent zu senken. In der damaligen Zeit ertranken pro Jahr über 5.000 Menschen, heute sind es noch 500 bis 600 Personen. Zudem haben die Retter seit 1950 über 60.000 Schwimmer und Wassersportler zum Teil unter Einsatz ihres eigenen Lebens vor dem Ertrinken bewahrt.
"Die DLRG hat auch maßgeblich daran mitgewirkt, dass das Schwimmen in Deutschland Mode geworden ist. Unsere Ausbilder haben seit 1950 mehr als 24 Millionen Menschen zu Schwimmern und Rettungsschwimmern qualifiziert. Heute können nahezu 80 Prozent der Bevölkerung schwimmen. Prüfungsabzeichen. wie der Frei- und Fahrtenschwimmer, der Grund- und Leistungsschein, hatten über Jahrzehnte Kultstatus erlangt," so Dr. Wilkens.
Die DLRG wurde 1913 in Leipzig von wenigen engagierten Persönlichkeiten mit dem Ziel gegründet, auf ehrenamtlicher Basis den Tod durch Ertrinken zu bekämpfen, und zwar durch die "Vermittlung fachgerechter Fertigkeiten in Rettung und Wiederbelebung Ertrinkender und die Ausstellung von Prüfungsscheinen", wie es im Gründungsaufruf im Amtsblatt des Deutschen Schwimmverbandes heißt. Das Grundprinzip der ehrenamtlichen Arbeit gilt heute unverändert "und hat sich als Erfolgsmodell über neun Jahrzehnte bewährt", wirbt der DLRG- Präsident für das freiwillige Engagement der Bürger. Die DLRG könne stolz darauf sein, dass sich heute mehr als 800.000 ehrenamtlich tätige Mitglieder und Förderer der Idee, dem Ertrinken Paroli zu bieten, verschrieben haben. Fast 50.000 überwiegend junge Helferinnen und Helfer wachen Jahr für Jahr an über 5.000 Badestellen an Küsten, Binnengewässern sowie in Frei- und Hallenbädern. Mit mehr als zwei Millionen freiwilliger Wachstunden sorgen sie dafür, dass Millionen Badegäste und Wassersportler die Freizeit in Sicherheit genießen können. Darüber hinaus bildet die DLRG jährlich 250.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu Schwimmern und Rettungsschwimmern aus.
Für die Zukunft haben sich die Lebensretter ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: "Wir wollen die Zahl der Ertrinkungsfälle in Deutschland bis zum Jahr 2020 noch einmal halbieren. Dabei konzentrieren wir uns auf die traditionellen Kernaufgaben, die Aufklärung, die Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung sowie den Wasserrettungsdienst," erläutert Wilkens das Zukunftsprogramm.
Neben dem Festakt soll das Internationale Symposium der Höhepunkt des 90. Geburtstages werden. Vor dem Hintergrund mehrerer Hochwasserkatastrophen in den vergangenen zehn Jahren sieht die DLRG dringenden Handlungsbedarf. "Wir wollen alle Institutionen, Organisationen und Verbände an einen Tisch holen, aktuelle Maßnahmen und Aktivitäten abstimmen und gemeinsam mittel- bis langfristige Strategien, Leitlinien und Prüfkriterien entwickeln, die national wie international zu einer nachhaltigen Reduzierung der Ertrinkungszahlen führen," definiert DLRG-Präsident Wilkens die Ziele. Nach Angaben der letzten Studie der World Health Organisation (WHO) ertranken im Jahr 2000 weltweit 409.272 Menschen. Damit rangiert das Ertrinken nach den tödlichen Verkehrsunfällen an zweiter Stelle.
Für weitere Informationen zum Jubiläum: Martin Janssen Pressesprecher der DLRG 05723-955441.
Für weitere Informationen zum Symposium: Peter Sieman, Organisationsleiter, 05723-955420.
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