DLRG - Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft
Neuseeland gewinnt erstmals 31. Internationalen Deutschlandpokal im Rettungsschwimmen
Bad Nenndorf/Warendorf (ots)
- Kopf-an-Kopf-Rennen der Topfavoriten
- DLRG Sachsen-Anhalt bester Landesverband
- Leo Ilias Baumann mit zwei Altersklassenrekorden
Beim 31. Internationalen Deutschlandpokal im Rettungsschwimmen in Warendorf haben Weltmeister Australien und Vizeweltmeister Neuseeland ihre Favoritenrolle verdeutlicht. Nach dem zweiten Wettkampftag in der Sportschule der Bundeswehr stemmte das Team aus Neuseeland zum ersten Mal in der Geschichte des traditionsreichen Wettbewerbs den Pokal in die Höhe. Platz zwei ging an Australien, drei an Deutschland.
"Leo Ilias Baumann hat mit seinen Altersklassenrekorden erneut gezeigt, dass er zu den stärksten Junioren der Welt gehört. Unser Team hat sich trotz eines intensiven Wettkampfjahres in der Breite sehr gut präsentiert. Der Deutschlandpokal ist ideal, um junge Sportlerinnen und Sportler in verschiedenen Disziplinen zu testen und ihnen die Chance zu geben, Bundeskadernormen zu erfüllen. Gegen die Welt- und Vizeweltmeister Australien und Neuseeland darf man auch einmal Dritter oder Vierter werden - das zeigt, dass wir international auf hohem Niveau mithalten", resümierte DLRG Sportdirektor Kai Schirmer.
Am Samstagvormittag (22.11.) legte Kaderathlet Leo Ilias Baumann (DLRG Landesverband Saar) die 100 Meter in der Disziplin kombinierte Rettungsübung in hervorragenden 1:01,71 min zurück und stellte damit eine neue deutsche Juniorenbestmarke auf. Die Freude währte jedoch nur kurz: Edelmetall ging erneut nach Australien und Neuseeland. Jake Smith (AUS) unterbot die Eine-Minute-Grenze und sicherte sich Gold in 0:58,50 min. Fergus Eadie und Louis Clark (beide NZL) belegten die Plätze zwei und drei. Bei den Frauen gewann Rae Kwan (NZL) ihre zweite Goldmedaille vor Chelsea Jones und Cyra Bender (beide AUS).
In der anschließenden 4x50 Meter Gurtretterstaffel mischte diesmal auch das spanische Frauenteam mit und erreichte als Dritte das Ziel. Schneller waren jedoch erneut die Teams aus Neuseeland (1:40,26 min) und Australien. Bei den Männern zeigte sich das gewohnte Bild: Australien gewann mit 1:28,40 min, Neuseeland folgte auf Platz zwei. Die deutschen Athleten meldeten sich jedoch eindrucksvoll zurück und lieferten sich lange ein enges Rennen mit den Spaniern. Auf den letzten Metern schoben sie sich schließlich mit hauchdünnem Vorsprung von nur 0,06 Sekunden auf Platz drei.
Bevor es zur Mittagspause ging, verbuchte die deutsche Auswahl noch ein weiteres Mal Bronze. In der gemischten Rettungsstaffel, bei der Männer und Frauen zusammen antreten, war es abermals ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der spanischen Auswahl. Am Ende trennten beide lediglich 0,82 Sekunden. Vizeweltmeister Neuseeland war indessen nicht mehr einzuholen und sicherte sich mit fast sechs Sekunden Vorsprung souverän Gold (1:43,39 min).
Höhepunkte am Nachmittag
Nach der Pause stand die nächste Disziplin auf dem Programm: die 4x50 Meter Rettungsstaffel. Bei den Frauen setzte sich Neuseeland erneut durch, gefolgt von Spanien auf Platz zwei und Australien auf Rang drei. Auf Seiten der Männer entwickelte sich ein packendes Rennen: Neuseeland schwamm mit 1:39,91 min fast an den aktuellen Weltrekord (1:39,12 min, gehalten von Italien) heran und sicherte sich Gold. Dahinter lieferten sich Deutschland und Australien ein Duell bis zum Schluss, wobei die deutschen Athleten erneut Bronze erkämpften. Neuseeland hingegen blieb stets eine Körperlänge voraus und ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen.
Zum Abschluss des Wettkampftages stand mit den 200 Metern Super Lifesaver die wohl anspruchsvollste Disziplin des Rettungssports auf dem Programm. Hier zeigte sich, wer sich nach zwei intensiven Wettkampftagen noch genügend Körner aufgespart hatte. Top-Leistungen im Super Lifesaver verlangen nicht nur Geschwindigkeit, sondern ebenso taktisches Vorgehen, perfekte Technik und hohe mentale Stabilität. Bei den Frauen dominierte Chelsea Jones (AUS) das Feld und gewann mit deutlichem Vorsprung in starken 2:22,33 min. Dahinter folgten die Spanierin María Rodríguez sowie Pippa Nicol aus Neuseeland. Für die Überraschung des Tages sorgte bei den Männern Carlos Coronado Tejeda (ESP), der sich in 2:05,77 min an die Spitze setzte und die Australier Riley Brennan und James Koch auf die Plätze verwies. Bereits im vorherigen Lauf hatten das Nachwuchstalent Leo Ilias Baumann und Flossenspezialist Arne Möller ein Ausrufezeichen gesetzt: Beide blieben unter der Marke von 2:10 min, Baumann stellte mit 2:08,57 min sogar seinen zweiten Altersklassenrekord des Tages auf.
"Kiwis" überzeugen auch im Mehrkampf
Die Mehrkampfwertungen waren wenig überraschend ebenfalls in neuseeländischer Hand. Bei den Frauen gewann Zoe Crawford vor Rae Kwan (beide NZL) und Chelsea Jones (AUS). Beste Deutsche wurde Johanna Seilner (DLRG Sachsen-Anhalt) auf dem achten Platz. Fergus Eadie (NZL) beendete als bester Rettungsschwimmer die Wettkämpfe vor Jake Smith und James Koch (beide AUS). Leo Ilias Baumann belegte Platz sechs.
Sachsen-Anhalt ist bester Landesverband
Unter den Auswahlmannschaften aus den 15 von 18 vertretenen DLRG Landesverbänden setzte sich erneut der Landesverband Sachsen-Anhalt an die Spitze (35.030 Punkte). Mit nur rund 400 Punkten Abstand folgte Niedersachsen, Brandenburg holte sich wie im Vorjahr Bronze. Mitfavorit Westfalen landete dieses Mal auf Rang sechs.
Insgesamt waren rund 260 Athletinnen und Athleten aus elf Nationen beim 31. Internationalen Deutschlandpokal im Rettungsschwimmen dabei. Die erste Veranstaltung in der "Stadt des Pferdes" geht bereits ins Jahr 1986 zurück. Damals ging Italien als erster Sieger hervor.
Alle Ergebnisse, Bilder und weitere Informationen zum 31. Internationalen Deutschlandpokal der DLRG finden Sie unter dlrg.de/dp. Hochaufgelöste Bilder für die Berichterstattung gibt es zur honorarfreien Nutzung im DLRG Medienportal
Über den Deutschlandpokal
Der von der DLRG organisierte Internationale Deutschlandpokal im westfälischen Warendorf bildet den jährlichen Saisonabschluss im Rettungssport. In unterschiedlichen Disziplinen treten die Rettungsschwimmer gegeneinander an. Im Mittelpunkt der mehrtägigen Veranstaltung stehen der Teamwettkampf der Nationen und der Wettstreit der DLRG Landesverbände. Auch die besten Mehrkämpferinnen und Mehrkämpfer werden ermittelt.
Über den Rettungssport
Der Rettungssport ist die Wettkampfvariante des Rettungsschwimmens. Er entstand aus der Idee heraus, Menschen für den Wasserrettungsdienst zu gewinnen. Denn gute Rettungssportler sind auch gute Rettungsschwimmer. Der Sport kann im Ernstfall helfen, Leben zu retten. Gleichzeitig können durch ihn Techniken zur Rettung verfeinert und perfektioniert werden. Kraft, Kondition, Schnelligkeit und die Beherrschung der Rettungsgeräte sind Voraussetzung dafür, im Wettbewerb konkurrenzfähig sein zu können. Das sportliche Training hält zugleich fit für den Wasserrettungsdienst an Stränden, Badeseen und in Schwimmbädern. 2032 könnte der Rettungssport bei den Olympischen Sommerspielen in Brisbane, Australien, erstmalig olympisch werden.
Pressekontakt: Christopher Dolz, PR-Redakteur DLRG Pressestelle, Telefon: 05723 955 - 495, Mobil: 0162 174 81 85, E-Mail: presse@dlrg.de
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