Bundesinnung der Hörakustiker KdöR
Die Wirkung der Geräusche
Der Hörsinn: Soundcheck rund um die Uhr
Mainz (ots)
Während Bilder mit der Zeit verblassen oder Gerüche verfliegen, bleiben Geräusche im Kopf. Sie haben eine enorme Wirkung auf den Menschen, manchmal machen sie fröhlich, manchmal wehmütig, manchmal stören sie einfach nur. Eines tun sie immer: Sie wecken Erinnerungen und rufen Emotionen hervor - egal, ob positiv oder negativ. Da sich Ohren, anders als die Augen, nicht schließen lassen, sind sie ständig auf Empfang - Soundcheck rund um die Uhr.
Nicht nur bewusst, auch unbewusst wahrgenommene akustische Reize haben diese Wirkung, da auch scheinbar unwichtige Alltagsgeräusche genaustens abgespeichert werden. Häufig fällt das erst auf, wenn ein Ton oder Laut erklingt, den man vergessen glaubte - plötzlich ist die Erinnerung an ein bestimmtes Erlebnis oder einen bestimmten Ort wieder da. Warum ist das so?
Der Hörsinn ist immer aktiv und eng mit dem Erleben von Emotionen verbunden. Er spielt eine zentrale Rolle beim sogenannten Hörerinnern. Er nimmt ankommende Schallwellen auf und wandelt sie in elektrische Signale um, die vom Gehirn verarbeitet werden. Taucht ein solcher Ton plötzlich auf, kann er einen Menschen an ein zurückliegendes Ereignis erinnern, ohne dass dieser weiß, warum.
"Die Rolle des Gehörs wird leicht unterschätzt. Erst wenn der Hörsinn nicht mehr hundertprozentig funktioniert, fällt auf, was er leistet", erklärt Eberhard Schmidt, Präsident der Bundesinnung der Hörakustiker (biha). "Bemerkt man selbst, dass man schlechter hört, oder wird man durch andere darauf aufmerksam gemacht, empfiehlt sich, sein Gehör von einer Expertin oder einem Experten überprüfen zu lassen."
Entwickelt sich eine Schwerhörigkeit, werden akustische Reize weniger wahrgenommen, verarbeitet und gespeichert - das kann mit der Zeit zu einer erheblichen Belastung werden. Wer sich beim Hören stärker konzentrieren muss, ist angestrengter. Es fehlt an neuen Informationen und mangelt an eintreffenden akustischen Signalen.
Wer auf Dauer weniger hört, verlernt das Verstehen. "Ein Problem, zwei Ursachen: Schlecht hören ist nicht nur eine Frage der Lautstärke", weiß Eberhard Schmidt, selbst Hörakustiker-Meister. Schon bei leichten Hörminderungen kann der Mensch zunehmend einzelne Sprachlaute nicht mehr hören. Der Verlust der Information wird zunächst im Kopf je nach Kontext ergänzt. Je länger der Mensch nicht mehr gut hört, desto mehr verlernt er es, die fehlenden Sprachlaute zu erkennen. Dadurch verliert er als Folge zunehmend das Hörverstehen und eventuell auch die Hörerinnerung.
Zu Beginn einer Hörminderung verabschieden sich meistens die Konsonanten, bald auch Vokale. Gelingt es dem Gehirn nicht mehr, die "unvollständigen" Worte zu ergänzen, gerät die Teilnahme am sozialen Leben an ihre Grenzen. Ein Hörproblem kann in jedem Alter auftreten. Helfen kann der Hörakustiker mit Tests, um die Ausprägung der Hörminderung festzustellen, und im Falle einer Indikation durch den HNO-Arzt mit der Anpassung von individuellen Hörsystemen. Der Tipp vom Experten: "Warten Sie nicht. Gehen Sie bei ersten Anzeichen, dass Sie akustisch nicht mehr alles verstehen, zum Hörakustiker und lassen Ihr Gehör prüfen. Von selber wird es nicht besser."
Video zum Teilen: Wie hört sich eine beginnende Schwerhörigkeit an?
https://youtu.be/tw8iXCi9adY?t=5
Hörakustiker und Hörakustikerinnen in Wohnortnähe findet man unter:
https://www.hoerakustiker-suche.de/
Pressekontakt:
Nadine Röser, Bundesinnung der Hörakustiker KdöR, roeser@biha.de
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