Bundesinnung der Hörakustiker KdöR
Zwischentöne wahrnehmen: Was macht gute Zuhörer aus?
Mainz (ots)
In manchen Situationen wünscht man sich einen Menschen, der einfach zuhört. Dem man sein Herz ausschütten kann und der ganz Ohr ist, wenn man seine Gedanken, Freude und Probleme mitteilt.
"Zuhören ist ein Vorgang, bei dem sich man sich auf eine Person, eine Stimme oder ein Musikstück konzentriert. Sogar die Ohrmuskulatur richtet sich dabei auf diese eine Schallquelle aus", sagt Eberhard Schmidt, Präsident der Bundesinnung der Hörakustiker (biha). Stimmengewirr und Umgebungsgeräusche können das Zuhören erschweren. "Wer mit beiden Ohren gut hört, kann aus mehreren Schallquellen die Stimme der Person herausfiltern und besser wahrnehmen, die mit ihm spricht. Man nennt dies selektives Hören", erklärt Hörakustiker-Meister Schmidt.
Gute Zuhörer und Zuhörerinnen signalisieren Interesse an dem, was andere bewegt und was um sie herum passiert. Dabei empfangen sie Botschaften, ohne selbst gleich die eigenen zu senden. Dies empfindet das Gegenüber oft als wohltuend, denn es bekommt Aufmerksamkeit geschenkt. Bleiben Feedback und Resonanz aber auf Dauer aus, kann das als Desinteresse ausgelegt werden und Konfliktpotenzial bieten.
"Um ein guter Zuhörer zu sein, ist es wichtig, auch die Zwischentöne wahrzunehmen. Daraus kann man ableiten, wann ein Feedback vom Gegenüber gewünscht ist und wann man sich damit besser zurückhält. Genau dies fällt Menschen mit einer Hörschwäche schwerer", sagt Hörakustiker Eberhard Schmidt.
Schon bei einer beginnenden Schwerhörigkeit ist das Gehirn vor allem damit beschäftigt, fehlende Laute oder Frequenzen folgerichtig zu ersetzen, um das Gesagte ganz genau zu verstehen. Bleibt ein Hörverlust unentdeckt und schreitet er gar unversorgt voran, gelingt das immer weniger. Das Zuhören wird anstrengender, Nachfragen häufen sich, Gesprächspartner fühlen sich unverstanden. Mitunter werden Vorwürfe laut, wie: Du hörst ja gar nicht zu.
"Merkt man, dass es einen stresst oder ermüdet, anderen länger zuzuhören, oder wird man darauf angesprochen, ist es Zeit für einen Hörtest", sagt Experte Eberhard Schmidt.
In Hörakustiker-Fachbetrieben wird das Gehör professionell und zumeist kostenfrei überprüft. Dort gibt es auch Beratung und Lösungen, mit denen sich ein Hörverlust bestmöglich ausgleichen lässt, damit das Zuhören und das Miteinander wieder leichter werden. Mit 7.500 Hörakustiker-Betrieben und ca. 19.500 Hörakustikern versorgt das Hörakustiker-Handwerk etwa 3,5 Millionen schwerhörige Menschen in Deutschland mit qualitativ hochwertigen, volldigitalen Hörsystemen und gibt ihnen so Lebensqualität zurück.
Wie sich eine unversorgte Schwerhörigkeit im Alltag auswirken kann, zeigt das Kurzvideo der Bundesinnung der Hörakustiker, das zusammen mit hörbeeinträchtigten Menschen zur Sensibilisierung für das Thema umgesetzt wurde.
Video zum Teilen: Wie hört sich eine beginnende Schwerhörigkeit an?
https://www.youtube.com/watch?v=tw8iXCi9adY
Hörakustiker und Hörakustikerinnen in Wohnortnähe findet man unter:
https://www.hoerakustiker-suche.de/
Mehr Informationen zu Themen rund ums Hören gibt es auf der Website:
https://www.richtig-gut-hoeren.de/
Pressekontakt:
Nadine Röser, Bundesinnung der Hörakustiker KdöR, roeser@biha.de
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