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Amnesty International

Burundi
amnesty international warnt vor Menschenrechtskatastrophe

Berlin (ots)

- Sperrfrist: Donnerstag, 22. März 2001, 00.01 Uhr MESZ -
Heute veröffentlicht amnesty international aktuellen Bericht zur
Lage in Burundi / Kritik an mangelndem politischen Willen zur
Durchsetzung der Menschenrechte / Armee wie bewaffnete Opposition
töten Zivilisten / Internationale Gemeinschaft soll politischen
Einfluss geltend machen / Ende der Straflosigkeit gefordert
In ihrem heute veröffentlichten Bericht fordert die
Menschenrechtsorganisation amnesty international alle
Bürgerkriegsparteien in Burundi auf, der Ermordung von unbewaffneten
Zivilisten unverzüglich Einhalt zu gebieten. "Alle am Konflikt
Beteiligten tragen Verantwortung dafür, dass die erhebliche Zahl von
Menschenrechtsverletzungen aufhört", erklärt Susanne Jesih,
Afrikareferentin der deutschen Sektion von amnesty international,
"sonst droht dem Land eine Menschenrechtskatastrophe."
Der Bericht von amnesty international Burundi: Between hope and
fear zeichnet das schockierende Bild einer steigenden Anzahl von
Morden an unbewaffneten Zivilisten, dem "Verschwindenlassen" von
Personen, der Folter sowie willkürlichen Verhaftungen und
Vertreibungen. amnesty international untersucht rechtliche
Schutzmöglichkeiten durch das Friedensabkommen. Susanne Jesih: "Ohne
Gerechtigkeit kann es keine gesicherte und gerechte Zukunft geben."
Seit der Unterzeichnung des Friedensabkommens in Arusha am 28.
August 2000 ist die Gewalt eskaliert. Es wurden Hunderte von
Zivilisten ermordet. "Die Unterzeichnung hat die
Menschenrechtsverletzungen in keiner Weise gemindert", so Susanne
Jesih. "Dennoch ist das Friedensabkommen ein wichtiger historischer
Schritt: Wir hoffen, dass es eine Möglichkeit bietet, Jahrzehnte der
Gewalt und Straflosigkeit zu beenden."
Das Friedensabkommen, welches jetzt umgesetzt werden muss, bietet
die beste Chance den Menschenrechten Respekt zu verschaffen, die
Burundi in den letzten Jahren hatte. Es bietet einen Rahmen, um
Menschenrechtsverletzungen der Vergangenheit aufzuklären und zu
bestrafen und stärkt die Justiz.
"Die Alternative zum Frieden wäre die Fortsetzung der Gewalt. Dies
muss jedoch verhindert werden", sagt Susanne Jesih. "Die anhaltenden
Menschenrechtsverletzungen, die wir seit der Unterzeichnung des
Abkommens beobachten mussten, zeigen die Dringlichkeit für einen
Ausweg aus dieser Krise."
amnesty international fordert alle Konfliktparteien auf:
- die Ermordung unbewaffneter Zivilisten sofort einzustellen; 
   - alle Menschenrechtsverletzungen der Armee und bewaffneter
     Oppositionsgruppen aufzuklären und die Verantwortlichen vor 
     Gericht zu bringen; 
   - Kinder weder zu rekrutieren noch zu zwingen, für die Armee oder
     bewaffnete Oppositionsgruppen zu arbeiten; 
   - Reformen zur Verbesserung eines unabhängigen Justizsystems
     einzuleiten; 
   - die Rechte von Binnenflüchtlingen und Vertriebenen zu schützen; 
   - zu garantieren, dass Mitarbeiter humanitärer und von
     Menschenrechtsorganisationen weder bedroht, noch verhaftet oder
     ermordet werden und ihre Arbeit ungehindert tun können.
amnesty international fordert außerdem die internationale
Gemeinschaft auf, ihren politischen Einfluss und ihre finanziellen
Leistungen zu nutzen, um Programme zum Menschenrechtsschutz in
Burundi zu unterstützen. Susanne Jesih: "Die Regierung von Burundi
und alle Bürgerkriegsakteure brauchen diese Unterstützung, um
Verbesserungen durchzuführen." amnesty international fordert die
internationale Gemeinschaft auf, Menschenrechtsorganisationen in
Burundi in ihrer wichtigen Schlüsselrolle für die Verteidigung der
Menschenrechte zu unterstützen.
Wenn sie Interesse an dem Bericht, Rückfragen oder Interviewwünsche
haben - wenden sie sich bitte an:
amnesty international   + 49 - (0)30 - 42024812
- Generalsekretariat -  + 49 - (0)30 - 42024830
Sina A. Vogt, Pressesprecherin
E-Mail:  svogt@amnesty.de
oder an:
amnesty international + 49 - (0)228 - 98373-306 / - 0
- Pressestelle -      + 49 - (0)228 - 630036
53108 Bonn
E-Mail:  presse@amnesty.de

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