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Komitee gegen den Vogelmord e. V.

Malta eröffnet Frühlingsjagd auf Zugvögel
EU-Kommission und Vogelschützer entsenden Experten gegen Wilderei

Valetta (ots)

Obwohl sie in Deutschland seit Jahren immer
seltener werden, wird in Malta am Karfreitag wieder die Frühlingsjagd
auf heimkehrende Zugvögel eröffnet. Insgesamt sind in diesem Jahr auf
der Mittelmeerinsel wieder 39 verschiedene Zugvogelarten zum Abschuss
freigegeben, von denen nach Angaben des Bonner Komitees gegen den
Vogelmord rund die Hälfte in Deutschland auf den Roten Listen geführt
werden. "Überall in Deutschland kehren in diesen Tagen Zugvögel in
ihre Brutgebiete zurück und warten dort vergeblich auf ihre Partner,
die längst abgeschossen, ausgestopft und verkauft worden sind.", so
Axel Hirschfeld, Sprecher des Komitees. So erlaube das maltesische
Jagdgesetz weiterhin, dass Stieglitze, Erlenzeisige, Girlitze,
Kernbeisser, Buch- und Grünfinken noch bis bis zum 10. April mit
grossen Schlagnetzen gefangen und Turteltauben sowie Wachteln von
Karfreitag an bis zum 22. Mai geschossen werden. Hirschfeld: "Wir
gehen von mehr als 1,5 Millionen geschossenen Vögeln pro Jahr aus.
Dazu kommen noch einmal einige Hunderttausend Greifvögel, Reiher,
Störche, Bienenfresser und Pirole, die für illegale
Trophäensammlungen gewildert werden"
Um gegen die unkontrollierte Wilderei vorzugehen wird das Komitee
in diesem April - analog und parallel zu seinen seit Jahren
erfolgreichen  Aktionen in Italien - mit freiwilligen Helfern
Brennpunkte der illegalen Jagd überwachen sowie illegale Fanggeräte
aufspüren und unschädlich machen. Mit der maltesischen Umweltpolizei
wurde deshalb im Frühjahr 2004 eine enge Zusammenarbeit vereinbart.
Um die Wilderei in diesem Frühling für die Brüsseler EU-Kommission zu
dokumentieren, hat auch der neue Umweltkommissar Stavros Dimas
angekündigt, Anfang April ein sechsköpfiges Inspektorenteam nach
Malta zu entsenden. Hintergrund der Inspektion ist nach Angaben einer
Kommissionssprecherin die Tatsache, daß der EU-Neuling Malta "die
europaweit höchste Rate an Verstößen gegen die Vogelschutzrichtlinie
bzw. lokale Jagdbestimmungen aufweist."

Pressekontakt:

V.i.S.d.P, Bild- und Filmmaterial, Komitee gegen den Vogelmord e.V.,
Alexander Heyd, Auf d. Dransdorfer Berg 98, 53121 Bonn
Tel.: 0228/665521 oder 0179/4803805, presse@komitee.de

Original-Content von: Komitee gegen den Vogelmord e. V., übermittelt durch news aktuell

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