Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie
Karl Kübel Stiftung hilft Kindern im Kosovo Trauma als Folge von Krieg und Gewalt
Pilotprojekt soll helfen, Grausamkeiten seelisch zu überwinden
Bensheim (ots)
Die Karl Kübel Stiftung, Bensheim, hilft Kindern im Kosovo, psychische Folgen von Krieg und Gewalt zu verarbeiten. Mit einem Pilotprojekt in Prizren, Süd-Kosovo, bietet die Stiftung in den kommenden Monaten gruppentherapeutische Maßnahmen für traumatisierte Schüler an.
"Die Kinder sollen wieder Perspektiven für ihre Zukunft finden und erlebte Grausamkeiten seelisch überwinden", so Matthias Wilkes, der Vorsitzende des Stiftungsrates der Karl Kübel Stiftung. Weder betroffene Kinder noch deren Eltern sind nach Ansicht der Stiftung in der Lage, aus ihrem Trauma herauszukommen. Es gelte, Selbstheilungskräfte der Familien zu stärken und den Teufelkreis der Gewalt zu durchbrechen.
"Nur Menschen, die sich von ihrem Trauma wirklich befreien können, können die Hand zur Versöhnung ausstrecken. Das Pilotprojekt sehen wir als aktiven Friedensdienst für das Kosovo", so Wilkes.
Die psychische Zerstörung im Balkan beurteilen von der Stiftung hinzu gezogene Fachkräfte dramatischer als sichtbare materielle Vernichtungen. Nahezu die gesamte Bevölkerung des Kosovo sei traumatisiert, es zeigten sich in allen Familien starke Ängste, Depressionen und zunehmender sozialer Rückzug. Nach Einschätzung von Experten haben Traumata bei Kindern besondere Tragweite. Sie stören den kindlichen Entwicklungsprozess, lähmen ihn oder machen ihn gar unmöglich.
Im Kosovo werden bei Kindern extreme Verhaltensauffälligkeiten, Stummheit oder Apathie, Lernstörungen, tiefgreifende Bewusstseins- und Beziehungsstörungen oder körperliche Symptome diagnostiziert. Die persönliche Begleitung betroffener Familien, Bildungsmaßnahmen oder pädagogische Freizeiten sollen den Traumatisierungen entgegenwirken. Das Pilotprojekt der Stiftung läuft zunächst in drei ausgewählten Schulen direkt bei Prizren.
Einheimische Fachkräfte kümmern sich vor Ort um betroffene Familien. Namhafte Psychiater, Psychologen und Psychotherapeuten aus Deutschland sowie dem Balkan begleiten das Projekt und überprüfen dessen Wirksamkeit. Später soll es ausgeweitet werden und möglichst viele Familien erreichen.
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