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Pflanzenzüchtung als Zukunftsaufgabe zwischen öffentlicher Förderung und Rendite

Frankfurt am Main (ots)

Die äußerst innovative Pflanzenzüchtung
in Deutschland schöpft ihren Erfolg aus der engen Verzahnung von 
öffentlicher und privater Forschung. Damit diese Investitionen aber 
auch in Zukunft in der Hand von mittelständischen Pflanzenzüchtern 
weiterentwickelt werden und Früchte tragen können, dafür fehlen 
derzeit die politischen Rahmenbedingungen. Dies wurde beim 
Saatgutkongress deutlich, den die agrarzeitung aus dem Deutschen 
Fachverlag (dfv) gemeinsam mit der Deutschen 
Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) durchführte. Der Saatgutkongress 
ist fester Bestandteil im Fachprogramm der Agritechnica in Hannover.
Moderne Pflanzensorten bieten einen breiten Nutzen für 
Landwirtschaft, Verarbeiter und Verbraucher. Sie sind unabdingbar, um
sich auf künftige Herausforderungen, wie die wachsende 
Weltbevölkerung, den Klimawandel oder neue Anwendungsfelder 
pflanzlicher Rohstoffe einzustellen. Darum ist eine breite 
öffentliche Förderung dieser Zukunftsaufgabe nicht nur gerechtfertigt
sondern sogar notwendig.
Die öffentliche Pflanzenzüchtungsforschung schafft 
Grundlagenwissen, erklärte Prof. Frank Ordon vom Institut für 
Resistenzforschung und Stresstoleranz in Quedlinburg. Darauf kann die
privat finanzierte Pflanzenzüchtung mit weiteren Forschungsarbeiten 
aufbauen. Zur aktuellen Grundlagenforschung zählen molekulare 
Methoden, um genetische Variationen zu erfassen sowie deren Bedeutung
für die Pflanze zu identifizieren. Die Pflanzengenetik gilt längst 
als Innovationsmotor und ist fester Bestandteil der öffentlichen 
Forschungsförderung. Dennoch bleibt ein Wettbewerb um öffentliche 
Mittel bestehen - auch im nächsten Schritt zur neuen Sorte, wenn es 
um die öffentliche Förderung privater Forschungsvorhaben geht.
Die heutige Getreidezüchtung wäre in weiten Teilen ohne 
öffentliche Forschungsförderung nicht mehr denkbar, stellte Thomas 
Blumtritt, KWS Lochow in Bergen, fest. Insbesondere der Züchtung von 
selbstbefruchtenden Getreidearten fehle die Rendite. Das mache sich 
schon seit einiger Zeit bemerkbar, wenn die Ertragsfortschritte von 
Halmgetreide weit hinter jenen von Mais zurückbleiben. Daraus 
entstehen europäischen Landwirten fortschreitende 
Wettbewerbsnachteile am Weltmarkt gegenüber den US-Maiserzeugern. 
Damit sich Weizenzüchtung wieder lohnt, sieht Blumtritt den 
Gesetzgeber in der Pflicht: Landwirte sollen den 
Züchtungsfortschritt, den sie nutzen, auch entsprechend honorieren. 
Die derzeitigen Rahmenbedingungen hätten sich nicht bewährt.
Mittelständische Züchter können sich durch die starke 
Verwissenschaftlichung der Züchtung nur schwer alleine behaupten, 
stellte Wolf von Rhade von der Vertriebsgesellschaft German Seed 
Alliance fest. Dies gilt umso mehr für den aufwendigen Vertrieb der 
Sorten im In- und Ausland. Insbesondere der osteuropäische 
Saatgutmarkt lockt. Die German Seed Alliance konzentriert sich 
derzeit auf den russischen Markt als Dachmarke der bestehenden Marken
Rapool, Strube-Zuckerrübe, Saaten-Union, EuroGrass und Solagro.
Kontakt: Dietrich Holler, Chefredakteur / Telefon 069/7595-1581 /
E-Mail  Dietrich.Holler@dfv.de / Internet www.agrarzeitung.de
11. November 2009

Pressekontakt:

Verlagsgruppe Deutscher Fachverlag
dfv Unternehmenskommunikation
Birgit Clemens
Mainzer Landstraße 251
60326 Frankfurt/Main
Telefon: 069 / 7595 - 2051
Fax: 069 / 7595 - 2055
E-Mail: presse@dfv.de

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