Healthcare Marketing - Das Fachmagazin für Gesundheitsmarken
Initiative der Bundesregierung für den Organspenderausweis verliert Unterstützung in der Bevölkerung
Hamburg (ots)
Der Organspendeskandal in Göttingen und Regensburg hat den Erfolg der seit zwei Jahren bestehenden Kampagne der Bundesregierung 'Ich bin Organ-Pate' stark geschwächt. Nur noch knapp die Hälfte (48 Prozent) aller Deutschen hält die Initiative für sinnvoll. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung des Düsseldorfer Marktforschungsinstituts mo'web GmbH, das bereits im März dieses Jahres im Auftrag der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung (BZgA) eine vergleichbare Umfrage durchführte. Damals stützten noch 66 Prozent der Bevölkerung die Absicht der Regierung, die Bereitschaft zur Organspende zu erhöhen und allen Krankenversicherten einen entsprechenden Ausweis zukommen zu lassen. Nach dem Organspendenskandal hat sich im August rund ein Drittel der ehemaligen Unterstützer abgewendet.
Immerhin 90 Prozent der Befragten gaben in der jüngsten Umfrage an, von dem Skandal gehört zu haben. Auf die Frage "Wie stehen Sie grundsätzlich zu Organtransplantationen?" antworteten im Frühjahr 81 Prozent mit Zustimmung, im August waren es nur noch 70 Prozent. 27 Prozent der Befragten halten die Anschaffung eines Spendenausweises jetzt für "sehr unwahrscheinlich", im März sagten dies lediglich 18 Prozent.
Auch der Einfluss der Regierungsinitiative auf die öffentliche Meinung wird nach dem Skandal deutlich geringer eingeschätzt. Waren im März noch 48 Prozent der Befragten davon überzeugt, dass die Initiative für den Spenderausweis einen deutlichen Einfluss auf das generelle Bild von Organtransplantationen haben wird, so sind es im August nur noch 32 Prozent, also 16 Prozent weniger.
Die Idee zur Wort-Bild-Marke 'Ich bin Organpate' stammt von der Healthcare-Agentur Schmittgall in Stuttgart. Wolf Stroetmann, Geschäftsleiter bei Schmittgall, sagt im Interview mit dem Fachmagazin 'Healthcare Marketing': "Es kommt jetzt darauf an, den Vorwürfen und Verdachtsmomenten konsequent nachzugehen, aufzuklären und mit neuen Regeln und unabhängigen Kontrollen mehr Transparenz zu schaffen."
Laut Stroetmann sei es gerade jetzt sinnvoll die derzeitig Diskussion um die Organspende zu nutzen, um eine persönliche Auseinandersetzung mit dem Thema voranzubringen. Allerdings gebe es zur Organ- und Gewebespende momentan eine ganze Reihe von Kampagnen und Aktionen diverser Organisationen, die teilweise unterschiedliche Interessen verfolgen. Stroetmann: "Es wäre wünschenswert, wenn sich die Beteiligten auf eine Kampagne einigen würden, um noch mehr Menschen mit einer einheitlichen Botschaft zu erreichen."
Das komplette Interview mit Agentur-Mann Stroetmann sowie die Ergebnisse der mo'web-Umfrage lesen Sie in der aktuellen Ausgabe 'Healthcare Marketing' 9/2012.
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