Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen: Unternehmen sind oftmals überfordert
Bonn (ots)
- Personalexperte und BWA-Geschäftsführer Harald Müller: "Nicht nur kleine und mittelständische Betriebe benötigen Hilfe durch externe Berater."
- Laut Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) gibt es allein in Deutschland derzeit 90 unterschiedliche Verfahren zur Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen
- Nach jüngsten Berechnungen der Bundesregierung entstehen der deutschen Wirtschaft durch psychische Krankheiten jährlich Produktionsausfälle von 26 Milliarden Euro
Die Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen am Arbeitsplatz (http://tinyurl.com/mu7cuva), die seit Oktober 2013 Pflicht ist, stellt viele Unternehmen vor große Herausforderungen. "Nicht nur kleine und mittelständische Betriebe sind mit der Durchführung schlichtweg überfordert", resümiert Personalexperte und Geschäftsführer der BWA Akademie (www.bwabonn.de) Harald Müller. Da es laut Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) allein in Deutschland derzeit 90 unterschiedliche Verfahren (http://tinyurl.com/4ppgpyk) gibt, ist eine Unterstützung durch professionelle Experten meist sinnvoll. Diese helfen dabei, das Projekt "Gefährdungsbeurteilung" effizient umzusetzen - ein nicht ganz unwichtiges Thema: Nach jüngsten Berechnungen der Bundesregierung entstehen der deutschen Wirtschaft durch psychische Krankheiten jährlich Produktionsausfälle von 26 Milliarden Euro (http://tinyurl.com/qeqnf8u).
Welches der 90 Verfahren passt am besten zum Unternehmen?
"Viele Firmen haben schon bei der Auswahl des richtigen Beurteilungsverfahrens Schwierigkeiten", erläutert Müller. "Die Umsetzung der Ergebnisse ist dann meist noch komplizierter." Externe Berater können Unternehmen bei den ersten Schritten helfen, die sich oft als unerwartet schwierig erweisen.
Es gilt laut BWA-Geschäftsführer Müller unter den 90 Verfahren "das herauszufinden, was am besten zum Unternehmen passt. Hierbei muss vorab der Aufwand berücksichtigt werden. Zudem sollten schon frühzeitig die Beschäftigten und der Betriebsrat mit eingebunden werden. Zu den psychischen Belastungen zählen laut BWA Akademie unter anderem Arbeitsfaktoren wie wechselnde oder lange Arbeitszeiten, umfangreiche Überstunden, unzureichendes Pausenregime oder Arbeit auf Abruf. Auch Zeitdruck, hohe Arbeitsintensität sowie häufige Störungen und Unterbrechungen können den Arbeitnehmer stark belasten.
Neues Beratungsverfahren von BWA
Die BWA Akademie hat ein neues Beratungsverfahren entwickelt, welches speziell der Ermittlung und Analyse psychischer Belastungen dient und darauf abzielt, gesundheitsfördernde Gegenmaßnahmen einleiten zu können. Die Beratung umfasst laut Müller die Analyse der Ist-Situation inklusive einer Bewertung der bereits geplanten Maßnahmen und die Erarbeitung individueller auf das Unternehmen zugeschnittener Vorgehensweisen. Grundlage hierfür bildet der wissenschaftlich validierte Fragebogen COPSOQ (Copenhagen Psychosocial Questionnaire, deutsche Standardversion, http://tinyurl.com/pn7fg4k). Nach Angaben des BWA-Geschäftsführers steht dabei nicht die Beurteilung des einzelnen Arbeitnehmers als Individuum im Mittelpunkt. Vielmehr geht es darum, "die auf ihn einwirkenden psychischen Belastungen der Arbeit zu erfassen und geeignete Maßnahmen dagegen zu entwickeln. Durch unser neues Beratungsverfahren können wir psychischen Gesundheitsgefährdungen, wie zum Beispiel Stress- und Burnout-Erkrankungen, effektiv vorbeugen", so Müller.
Zahl der betrieblichen Fehltage durch psychische Belastungen nimmt dramatisch zu
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat beruflichen Stress mit zu den "größten Gefahren des 21. Jahrhunderts" erklärt. Wohl zurecht, denn die psychischen Belastungen am Arbeitsplatz nehmen zu und die Zahl der Erkrankten steigt stetig an. So hat die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK, http://tinyurl.com/oxzf669) festgestellt, dass 12,5 Prozent aller Krankheitsausfälle mittlerweile auf psychische Erkrankungen zurückgehen. Damit ist die Zahl der betrieblichen Fehltage aufgrund von Burnout seit 2004 um fast 1.400 Prozent gestiegen. Der volkswirtschaftliche Schaden ist immens. Arbeitsausfälle wegen psychischen Erkrankungen nehmen in Deutschland mittlerweile Platz 2 bei den Krankschreibungen ein. Auch die Zahl der Frühverrentungen wegen Burnout oder Depressionen steigen (http://tinyurl.com/npj8q7w).
Die BWA Akademie ("Consulting, Coaching, Careers"; www.bwabonn.de) ist seit über 15 Jahren unter der Führung von Geschäftsführer Harald Müller als Spezialist für Personalentwicklung, Outplacement, Personalberatung und Training sowie für Arbeitsmarktprogramme wie Beschäftigtentransfer erfolgreich. Die BWA versteht sich als neutraler Vermittler zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften zum Vorteil der Arbeitnehmer. Mit Hilfe der BWA haben mehr als zehntausend Arbeitnehmer eine neue berufliche Zukunft gefunden. Das Spektrum reicht von der Begleitung von Change Management-Prozessen über Vermittlung und Coaching von Führungskräften bis hin zur Unterstützung bei der Gründung eines eigenen Unternehmens.
Weitere Informationen:
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