Schmidbauer und der rockende Abt: Zum GIPFELTREFFEN schleppten sie ihre Musikinstrumente auf den Berg
München (ots)
Er ist der Gast, der bisher die weiteste Anreise zur Aufzeichnung der Sendung GIPFELTREFFEN auf sich nahm: Aus Rom kam Abtprimas Notker Wolf, um mit Werner Schmidbauer auf das 1726 Meter hohe Dürnbachhorn zu gehen. Ausgestrahlt wird der neue Gipfelsturm an Allerheiligen, Donnerstag, 1. November 2007, um 18.00 Uhr, im Bayerisches Fernsehen.
CHEF VON 25.000 BENEDIKTINERMÖNCHEN
Notker Wolf ist seit dem Jahr 2000 Abtprimas des Benediktinerordens und damit höchster Repräsentant der weltweit 25.000 Benediktinermönche. Er und Werner Schmidbauer kennen und schätzen sich seit vielen Jahren.
DEM VATER SCHON VOR DER GEBURT DAS LEBEN GERETTET
Geboren wurde Notker Wolf 1940 im Allgäu. Sein Vater, so erzählt er, war Soldat und durfte zur Geburt seines Sohnes nach Hause. Weil sich der kleine Werner - so wurde Notker Wolf getauft - mit dem Auf-die-Welt-kommen Zeit ließ, war die Truppe seines Vaters bereits wieder nach Polen abkommandiert worden. Ohne Vater Wolf. Keiner seiner Kameraden kam zurück und so hatte der Sohn seinem Vater schon durch sein "Zuspätkommen" das Leben gerettet. Bis der Vater dann endgültig aus dem Krieg heimkehrte, vergingen allerdings noch sieben Jahre. Notker Wolf erinnert sich noch gut an seine erste Frage an den Vater: "Papa, hast mir an Schoklad mitgebracht?"...
ERSTER BERUFSWUNSCH: SCHIFFBRÜCHIGER
Notker Wolf war, so erzählt er auf dem Weg zum Gipfel weiter, ein kränkelndes Kind. Die Familie - der Vater arbeitete als Schneider in der Fabrik - war gläubig, aber nicht "frömmelnd". Auf die Frage, was er denn einmal werden wolle, antwortete der kleine Werner: "Schiffbrüchiger".
Der Tag, Anfang September, als Werner Schmidbauer und der Abtprimas den Gipfel des Dürnbachhorns bestiegen, war der 46. Jahrestag seines Eintritts in die Benediktinerabtei Sankt Ottilien. "Die Leut' wollten, dass ich Pfarrer werde. Ich aber wollte eine Familie haben", erinnert er sich.
Obwohl Notker Wolf seine Entscheidung, ins Kloster zu gehen, nie bereut habe, bleibe sie doch immer "ein bewusster Verzicht". Er gesteht, dass ihm auch heute noch manchmal eine eigene Familie fehle. Denn, das Schönste, was der Herrgott geschaffen habe, sei "die Liebe".
Als Kirchenmann bringt Notker Wolf pro Jahr rund 300.000 Flugkilometer zusammen, um die mehr als 800 Klöster und Abteien der Benediktiner rund um die Welt zu besuchen und zu betreuen.
TANZEN WIE TRAVOLTA UND ROCKEN WIE EIN POPSTAR
Seine letzte Bergtour liegt 40 Jahre zurück. Trotzdem ist der 67-Jährige fit "wie ein Turnschuh" und gerät auch bergauf nicht außer Atem. Das Geheimnis seiner Fitness verrät er Werner Schmidbauer: Seit rund 30 Jahren treibt er jeden Morgen nach dem Aufstehen fünf Minuten lang Gymnastik - und diese nach einem Übungsbuch von Saturday-Night-Fever-Obervortänzer John Travolta...
Nach besinnlichen Minuten am Gipfelkreuz gab's endlich die wohlverdiente Brotzeit. Dem Abtprimas schmeckten Werner Schmidbauers selbstgemachte Fleischpflanzerl vorzüglich. Aber noch mehr freute er sich über die Wiener Würschtl, die Schmidbauer wohlweislich auch noch mitgebracht hatte. Als Kind, so erzählt Notker Wolf mit glänzenden Augen, habe er sich zu Weihnachten immer nur eins gewünscht: "Zwei Pfund Wienerle!".
Doch auch ein Abtprimas achtet auf seine Linie: "Mir schmeckt's einfach wahnsinnig", gibt er zu. Seine Methode nicht zuzunehmen, klingt ganz einfach: "FdH - Friss die Hälfte".
Auf den Gipfel haben Wolf und Schmidbauer auch noch ihre Musikinstrumente mitgeschleppt: Notker Wolf, populär als "rockender Abt" und ein Virtuose auf der E-Gitarre, bespielte dieses Mal - bei der gemeinsamen Session mit Schmidbauer - allerdings die handlichere und im Rucksack gut verstau-bare Querflöte...
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