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Bayerisches Fernsehen
Samstag, 20.04.2002, 22.00 Uhr / Kriminalgeschichten: Gefährliche Recherchen in Stockholm - Die Schriftstellerin Liza Marklund

München (ots)

Redakteur: Daniela Weiland
Gleich mit ihrem ersten Kriminalroman "Olympisches Feuer" gelang
der schwedischen Autorin Liza Maklund ein internationaler Erfolg.
Inzwischen hat sie weitere Bücher veröffentlicht und die Geschichten
um die Stockholmer Kriminalreporterin Annika Bengtzon begeistern
immer mehr Leser. Marklund zeigt eine schwedische Gesellschaft im
Umbruch. Der sozialdemokratische Traum mit allseitiger Versorgung ist
zerbrochen und halbherzige Reformen verlängern ein Gefühl der
Geborgenheit, das nicht mehr der Wirklichkeit entspricht. Dieser
Prozess setzte in den siebziger Jahren ein und wurde damals kaum
ernst genommen, es sei denn von den Literaten, denn damals begann das
Autorenpaar Sjöwall/Wahlöö seine ersten Kriminalromane zu
veröffentlichen. Sie zeichneten ein Bild, das nun Wirklichkeit ist,
gaben dem Krimi eine gesellschaftliche Dimension und den schwedischen
Kriminalautoren eine neue Sichtweise auf ihr Land, der nun auch Liza
Marklund folgt.
Es ist daher sehr geschickt, dass Marklund ausgerechnet eine
Zeitungsreporterin auf Verbrecherjagd schickt. Denn anders als ein
Kommissar, der ausschließlich an der Aufdeckung der Tat interessiert
ist, hat die Journalistin - berufsbedingt - immer auch die
gesellschaftlichen Zusammenhänge im Visier. Und die aufzuzeigen,
darauf kommt es der engagierten Autorin, die früher selbst als
Reporterin gearbeitet hat, an. Der große Erfolg ihrer Bücher hat Liza
Marklund überrascht. Mag sein, dass sie ihn auch dem günstigen
Augenblick verdankt, gerade als Frau mit Krimigeschichten speziell
aus dem Frauenblickwinkel zur rechten Zeit auf dem Buchmarkt
erschienen zu sein. Denn was ihre Heldin Anna Bengtzon besonders
sympathisch macht, ist, dass sie weit davon entfernt ist eine
"Superfrau" zu sein. Sie hat Familie und schlägt sie sich Tag für Tag
damit herum nicht nur wagemutig Detektivarbeit zu leisten, sondern
auch Mann und Kindern gerecht zu werden. Und sie ist betrübt, weil es
ihr oft nicht gelingt.
Der Film von Erich Reißig erzählt vom Leben und Schreiben der
schwedischen Autorin, die selbst früher als Journalistin gearbeitet
hat und den Spagat zwischen Familie und Beruf ebenfalls bestens
kennt.  Er begleitet Liza Marklund durch die Stadt Stockholm - an all
die Schauplätze, an denen ihre spannenden Kriminalromane spielen.

Kontakt:

Bayerischer Rundfunk
Pressestelle
Tel. 089 / 5900 2176

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