Geschäfte mit der Angst - Vitaminpillen gegen Prostatakrebs
"Zeitspiegel" am Mittwoch, 16. Februar 2005, 21.20 Uhr, Bayerisches Fernsehen
München (ots)
Mit unverantwortlichen Versprechungen versucht eine dubiose Firma Geschäfte mit der Angst vor Prostataerkrebs zu machen. Wie das BR- Magazin "Zeitspiegel" in seiner Ausgabe vom 16.02.05 berichtet, finden auch in Bayern seit Monaten Tausende von Männer über 50 einen Werbebrief in ihrem Postkasten. Darin wird vor Arzt-Besuchen gewarnt:
"Hüten Sie sich vor allem, was Schulmediziner bei Prostatabeschwerden empfehlen. Arzneimittel und Operationen können Sie zu einem Leiden in Windeln mit Impotenz verdammen".
Stattdessen wird für den Kauf von "Natural Prostata Support" geworben. Das sind Pillen zu 80 EUR , die lediglich Vitamine und Mineralstoffe enthalten. Dennoch, so der Hersteller, würden sie vor einer Krebserkrankung schützen.
Professor Riedmiller von der Bayerischen Urologenvereinigung hält die Werbung für die Wunderpillen und die Warnung vor dem Arztbesuch unter Umständen für lebensgefährlich. Vor allem für Krebspatienten, die aufgrund der haltlosen Versprechungen ihre Behandlung abbrechen könnten. Aber auch für Männer, die deswegen nicht zur Vorsorge gehen. Letzteres führe dazu, dass Tumorerkrankungen in einem noch heilbaren Stadium nicht erkannt werden.
Nach dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte habe der Hersteller gegen das Arzneimittelgesetz verstoßen. Wegen der fehlenden Zulassung des Medikamentes auf dem deutschen Markt ermittelt inzwischen die Staatsanwaltschaft in Kiel. Die Drahtzieher der Geschäfte operieren nach Zeitspiegel-Informationen aus den Niederlanden und den USA.
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