Bayerisches Fernsehen
Montag, 15. August 2005, 18.00 Uhr
Gipfeltreffen
Werner Schmidbauer trifft Andreas Giebel
München (ots)
"Es kommt alles wie's kommt", so könnte das Lebensmotto von Andreas Giebel lauten. Und so kam es wie es kommen musste, als sich der Münchner Kabarettist und Schauspieler mit Werner Schmidbauer zum "Gipfeltreffen" auf dem 1538 Meter hohen Seeberg bei Bayrischzell traf.
Bei schwül-heißen Temperaturen kam der "München 7"-Hauptdarsteller schnell ins Schwitzen zumal er, wie er Werner Schmidbauer gleich zu Beginn der Tour verriet, "seit etwa 20 Jahren nicht mehr auf einem Berggipfel war". Vor etwa vier, fünf Jahren war Andreas Giebel das letzte Mal in den Bergen: "Mit dem Lift hinauf, oben ein bisschen gelaufen und das hat mir schon wieder g'langt." Auf die Frage nach seiner Sportlichkeit meinte Giebel trocken: "Ich wäre wahrscheinlich sportlich, treibe aber keinen Sport."
Aufgewachsen in einem Hinterhof im Münchner Westend, ist Giebel nach eigenen Worten ein echtes "Hinterhof-Stadtkind". Der Vater Arzt mit künstlerischen Ambitionen, die Mutter eine Frau, "die immer alles mitgemacht hat", so erinnert sich Giebel. Vom ersten Taschengeld kaufte er sich "Fabrikmarmelade", weil er dann endlich nicht mehr im Garten Zwetschgen, Kirschen und ähnliches ernten musste.
Die Schule verließ er, so erzählt er Werner Schmidbauer, ohne Abschluss, weil er damals "so richtig keine Lust mehr" hatte. "Die neun Jahre waren voll und dann hab' ich g'sagt, jetzt mag ich nicht mehr." Er begann eine Lehre als Dekorateur und dann kamen die Frauen in das Leben von Andreas Giebel. "Ich war nicht der Typ Aufreißer, sondern eher Robin Hood, der Retter der Witwen und Waisen", erinnert er sich an diese Zeit. Mit 19 Jahren wurde Andreas Giebel das erste Mal Vater. Und Ehemann - allerdings nur für knapp zwei Jahre. Die Tochter - die erste von insgesamt vier Töchtern - blieb nach der Trennung bei ihm. Dann kamen die zweite Frau, das zweite Kind, die zweite Heirat. Mit Mitte 20 schlug sich Giebel als Schulhausmeister durch und machte nebenbei Kabarett.
Seine dritte Frau Karin, mit der Giebel zwei weitere Töchter hat, lernte er schon kennen, als er seinen Zivildienst leistete. Sie verloren sich aus den Augen und als sie sich wieder trafen, da stellten sie fest, dass sie "gut miteinander reden und lachen können", so Giebel.
Fast 700 Meter Höhenunterschied mussten Giebel und Schmidbauer bis zum Gipfel überwinden, was den Kabarettisten etwa auf der Hälfte des Wegs zu dem "Stoßgebet" veranlasste: "Einen Gipfel könnte ich jetzt brauchen, einen Gipfel für den Giebel!" Umso besser schmeckte ihm dann, endlich am Gipfel angekommen, die "erste Gipfelzigarette seit 20 Jahren".
Auf Schmidbauers Frage, an was sich seine vier Töchter erinnern sollten, wenn er einmal nicht mehr lebt, meinte der Kabarettist: "Dass sie sich in meiner Nähe immer wohl gefühlt haben und auch ohne Hemmungen drauflos reden konnten. Mehr an Pädagogik ist da nicht." Andreas Giebel bezeichnet sich selbst als einen Menschen, der "ganz klar an Gott im biblischen Sinne" und an ein Leben nach dem Tod glaubt. Ursprünglich evangelisch ist er inzwischen aus der Kirche ausgetreten. Er hält es da mit Groucho Marx: "Ich würde nie in einem Verein Mitglied werden, der Typen wie mich aufnimmt."
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