Gerhart Lippert zum 70. Geburtstag
München (ots)
Er war der Müllner-Peter von Sachrang und der Bergdoktor. Er war und ist Star am Theater und in einer langen Reihe von Kino- und Fernsehfilmen bzw. Serien. Der Schauspieler, Regisseur und Sänger hat sein Publikum nicht nur in zahlreichen Komödien und Tragödien fasziniert, sondern genauso mit seinen Paraderollen in Musicals und Operetten. Publikumsliebling ist er bei Jung und Alt: Gerhart Lippert, der spätestens 1965 zum unwiderstehlichen Damenschwarm avancierte, als er in der Familienserie "Der Forellenhof" den Juniorchef Jörg Buchner spielte.
Am 14. März 2007 feiert der bayerische Schauspieler mit Wohnsitz Tirol seinen 70. Geburtstag. Dazu gibt es im Bayerischen Fernsehen am Sonntag, 18. März 2007 um 19.00 Uhr in der Reihe Unter unserem Himmel das von Annette Hopfenmüller aktuell produzierte Filmporträt "Gerhart Lippert zum 70. Geburtstag", in dem alle Facetten des Künstlers gewürdigt werden (Redaktion: Frida Buck).
Im Anschluss daran, um 19.35 Uhr, wird der Komödienstadel von 1975 "Der Bauerndiplomat" (Regie: Olf Fischer) wiederholt, mit Gerhart Lippert als Gastwirt Hans, sowie mit Karl Tischlinger, Katharina de Bruyn, Hannelore Cremer, Max Grießer, Claus Grießer, Gustl Weishappl und Georg Hartl (Redaktion: Johannes Pechtold).
Außerdem wird Gerhart Lippert zusammen mit Horst Jüssen Stargast im 100. Stück der Chiemgauer sein, das der Bayerische Rundfunk mit dem Theaterensemble um Chiemgauer-Chef Bernd Helfrich am 19. und 20. April im Theater Gut Nederling in München aufzeichnet und das am Freitag, 25. Mai 2007, 19.45 Uhr, unter dem Titel "Vater gesucht" Premiere im Bayerischen Fernsehen hat (Buch und Regie: Bernd Helfrich, Redaktion: Ariane Ofiera).
Gerhart Lippert feiert nicht nur 70. Geburtstag, sondern außerdem sein 50-jähriges Bühnenjubiläum: In der Spielzeit 1956/57 erhielt er sein erstes Engagement an den Münchner Kammerspielen. Aber der Reihe nach:
Gerhart Lippert wurde am 14. März 1937 im oberbayerischen Pietzing am Simssee im Chiemgau geboren, verbrachte seine Kindheit und Jugend aber im benachbarten Tirol, wo er bis heute wohnt. Trotz Kriegswirren erlebte er eine naturverbundene, heile Familienwelt. Sein Vater war Kunstmaler, seine Mutter Pianistin, und auch der Sohn zeigte bald eine künstlerische Ader, die im Internat Schloss Neubeuern gezielt gefördert wurde. Schon damals träumte er von einer Schauspielerkarriere und landete als 18-Jähriger an der Otto-Falckenberg-Schule in München, wo er u.a. von Schauspielgrößen wie Lina Carstens und Peter Lühr unterrichtet wurde.
Nach der Abschlussprüfung erhielt er sein erstes Engagement zur Spielzeit 1956/57 an den Münchner Kammerspielen, wo sein Lehrherr kein anderer war als der große Kurt Meisel. Schon früh zeigte Gerhart Lippert eine große Bandbreite schauspielerischen Könnens: Im Filmporträt von Annette Hopfenmüller ist Lippert als Graf Paris in "Romeo und Julia" zu sehen, ebenso in bayerischen Volksstücken und in dem internationalen Kino-Justizdrama von 1960 "Town without Pity" ("Stadt ohne Mitleid"; USA/Schweiz) an der Seite von Kirk Douglas und Christine Kaufmann.
Sein erster großer Karriereschub kam 1965 mit der Rolle des Hoteliersohns in der TV-Serie "Forellenhof". In den Siebzigern avancierte er zum Publikumsliebling im "Komödienstadel", wo er in Gustl Bayrhammer einen prominenten Förderer fand. Launige Kommentare liefern im Filmporträt rückblickend seine damaligen Bühnenpartner Bernd Helfrich, Kathi Leitner, Mona Freiberg und Monika Dahlberg.
Ein weiterer Meilenstein in seiner Karriere war 1978 die Hauptrolle als Müllner-Peter im mehrmals wiederholten BR-Dreiteiler "Sachrang - Eine Chronik aus den Bergen" (Buch: Oliver Storz, Regie: Wolf Dietrich; nach Motiven des Romans "Der Müllner-Peter von Sachrang" von Carl Oskar Renner). Ab 1993 wurde Lippert der "Bergdoktor" und absolvierte diese Rolle so glaubwürdig, dass er noch lange mit seinem Rollennamen Dr. Thomas Burgner angesprochen wurde. Dabei hat er sich längst anderen Aufgaben zugewandt und ist auch wieder im Theater präsent. 2005 trat er bei den Luisenburg-Festspielen in Wunsiedel auf und spielte in der "Geierwally" den anfangs hartherzigen Vater der Titelheldin und Bauerntochter Walburga Stromminger (Barbara Romaner).
Bis heute ist Gerhart Lippert ein Schauspieler geblieben, dessen Liebe zum klassischen Drama genauso groß ist wie die zum bayerischen Mundartstück. Dass er nebenbei auch ein viel beschäftigter Regisseur ist, wussten lange Zeit die wenigsten.
Privat zeigt sich Gerhart Lippert als immer gut gelaunter, humorvoller und lebensbejahender Mensch. Kein Wunder, denn nach zwei gescheiterten Ehen mit drei Kindern fand er mit 52 Jahren das ganz große Glück mit Ehefrau Maria, deren Tochter Carolin und dem gemeinsamen "Nachzügler" Katja. Ihr Zuhause liegt am Fuße des Kaisergebirges, wo sich Gerhart Lippert am wohlsten fühlt. Dort betätigt sich der überzeugte Familienmensch gern als "Hausmann", frönt mit seinen Töchtern dem Reitsport und engagiert sich auch immer wieder für soziale Projekte. Um Geld für krebskranke Kinder zu sammeln, stellt er sich in seinem Wohnort in Tirol auch als Schiedsrichter auf den Platz: "Ich weiß, dass es neben der Schauspielerei auch noch andere wichtige Dinge in meinem Leben gibt", sagt der sympathische Künstler.
Nachfolgend einige Film- und Fernsehproduktionen aus der langen Liste der Arbeiten mit Gerhart Lippert: die Serie "Der Forellenhof" (1965), der Kinofilm "Pepe, der Paukerschreck - Die Lümmel von der ersten Bank" (Teil 3, 1969), "Unser Doktor ist der Beste" (1969), der Kinofilm "Mein Vater, der Affe und ich" (1971), "Käpt'n Rauhbein aus St. Pauli" (1971), "Die Dollarprinzessin (1971), "Timm Thaler" (1978), der BR-Dreiteiler "Sachrang - Eine Chronik aus den Bergen" (1978), TATORT "Slalom" (1981), "Crash" (1988), die BR-Serie "Heidi und Erni" (1988), die SAT.1-Serie "Der Bergdoktor" (1992/93), "Das Haus an der Küste" (1996), die Serie "Die Aubergers" (1997), "Eine Familie zum Küssen" (Teil 1 und 2; 1997), "Rosamunde Pilcher - Flamme der Liebe" (2003), "Die Schwarzwaldklinik - Die nächste Generation" (2005).
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