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++ Wildkatzen – Vorsicht Verwechslungsgefahr! ++

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Pressemitteilung

20. April 2023

BUND-Pressestelle

Tel.: 030 - 27586 - 109

presse@bund.net

Wildkatzen – Vorsicht Verwechslungsgefahr!

BUND ruft mit neuem Projekt dazu auf, graugetigerte Katzenjunge im Wald zu lassen

  • Mitnahme von Jungtieren der Europäischen Wildkatze aus der freien Natur verboten
  • Falsche Behandlung der Wildtiere kann tödliche Folgen für die Kätzchen haben
  • BUND bietet Hilfe bei der Unterscheidung zu Hauskatzen und Notfalltelefon

Berlin. Die Wildkatze breitet sich in Deutschland erfreulicher Weise weiter aus. Zwischen 6000 und 8000 Tiere leben nach Schätzungen in unseren heimischen Wäldern. Die noch immer als „gefährdete“ Art eingestufte Europäische Wildkatze scheint vielen menschlichen Bedrohungen zu trotzen. Immer wieder kommt es jedoch vor, dass Wildkatzen-Nachwuchs versehentlich mit Hauskätzchen verwechselt wird. Scheinbar verlassene Jungtiere werden aus dem Wald mitgenommen. In den meisten Fällen sind die jungen Wildkatzen nicht in Not, ihre Mutter ist nur auf Mäusejagd und kehrt bald zurück.

Christiane Bohn, Projektleiterin des BUND-Projekts „Vorsicht Wildkatze“: „Die Verwechslung von Wildkatzen mit Hauskatzen kann schwerwiegende Folgen haben und sogar zum Tod der kleinen Kätzchen führen. Mit unserem neuen Projekt klären wir zur Verwechslungsgefahr auf und vermitteln Nothilfe, falls doch versehentlich eine Wildkatze aus dem Wald entnommen wurde.“

Während der Corona-Pandemie haben immer mehr Menschen die heimische Natur für sich entdeckt. Mehr Spaziergänge in den Wäldern sind die Folge. Auch gibt es Hinweise darauf, dass es bei den Wildkatzen durch die Klimakrise und die damit längeren Sommerphasen vermehrt zu zwei Würfen pro Jahr kommt. Beides steigert die Chancen einer zufälligen Begegnung mit Wildkatzenjungen im Wald.

Den vermeintlich herrenlosen Kätzchen drohen bei einer Mitnahme viele Gefahren: Durch die Einnahme von handelsüblichem Katzenfutter bekommen die Kätzchen schweren Durchfall. Daheim oder in Tierheimen herrscht eine große Ansteckungsgefahr mit diversen Katzenkrankheiten, die oft tödlich enden. Selbst Tierarztpraxen müssen Wildkatzen besonders behandeln, um ihnen keinen Schaden zuzufügen. Die Haltung von Wildkatzen in Privathaushalten ist darüber hinaus nicht möglich und verboten. Die Tiere müssen in Wildtierauffangstationen untergebracht werden.

Wild- von Hauskatzen unterscheiden und wilde Kätzchen im Wald lassen

Damit es gar nicht erst zu einer Verwechslung kommt, zeigen kurze BUND-Videos und -Infomaterialien die wichtigsten Unterschiede zwischen Wild- und Hauskatzen auf. Gleichzeitig ruft der BUND mit Plakaten in Wildkatzenregionen und durch Freiwillige vor Ort dazu auf, graugetigerte Katzenjunge im Wald zu lassen.

Falls eine Wildkatze dennoch versehentlich mitgenommen wurde, bietet der BUND einen ausführlichen Handlungsleitfaden an. Dieser hilft Wildkatzen zu erkennen und im Notfall die richtigen Schritte einzuleiten. In diesem Jahr hat der BUND zusätzlich ein Notfalltelefon eingerichtet. Das Wildkatzendorf Hütscheroda ist täglich von 10 bis 18 Uhr erreichbar: 036254 / 86 51 80

Bohn weiter: „Bei einer Sichtung von scheinbar verlassenen graugetigerten Kätzchen im Wald müssen diese vor Ort gelassen werden. Wir raten, sich leise zu entfernen und nach etwa sechs bis zwölf Stunden zu prüfen, ob die Kätzchen noch da sind. Wenn das der Fall ist, sollte das Notfalltelefon angerufen werden.“

Hintergrund:

Das Projekt „Vorsicht Wildkatze“ setzt der BUND Bundesverband gemeinsam mit den Landesverbänden Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfahlen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Thüringen und dem Wildkatzendorf Hütscheroda um. Das Projekt läuft bis Dezember 2024 und wird von der Deutschen Postcode Lotterie gefördert.

Mehr Informationen:

Hrsg.: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) e.V., Petra Kirberger (v.i.S.d.P.), Kaiserin-Augusta-Allee 5, 10553 Berlin

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