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++ Gewässer in der EU und in Deutschland in schlechtem Zustand ++

Kommentar

15. Oktober 2024 | 132

BUND-Pressestelle

Tel.: 030 - 27586 - 109

presse@bund.net

Gewässer in der EU und in Deutschland in schlechtem Zustand

Ein neuer Bericht der Europäischen Umweltagentur (EEA) zeigt, dass die Wasserressourcen Europas stark unter Druck stehen und seit 2009 keine nennenswerten Fortschritte erzielt wurden. Der Bericht unterstreicht die dringende Notwendigkeit einer strengeren Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) . Die EEA erklärt, dass sich dafür die landwirtschaftliche Produktion verändern müsse, sowie Umweltverschmutzung dringend verringert und Natur wiederhergestellt werden sollte. Dazu sagt der Gewässerexperte des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Sascha Maier:

„In Deutschland verschmutzen Industrie und Bergbau, neben der Landwirtschaft, maßgeblich unsere Gewässer. So lassen sich in 67 Prozent aller deutschen Flüsse und Seen und in sieben Prozent aller Grundwasserkörper Auswirkungen auf den Gewässerzustand beobachten, die auf Industriebetriebe und Bergbau zurückzuführen sind.

Leider haben die Regierungen der europäischen Mitgliedstaaten – und somit auch Deutschland – in ihrem Verhandlungsmandat für den anstehenden Trilog zur Aktualisierung der EU-Gewässerrichtlinien eine weitere Abschwächung der Standards vorgesehen, um schädliche Projekte zu erleichtern. Stattdessen ist ein Bekenntnis für eine starke Priorisierung des Schutzes der Wasserressourcen nötig.“

Hintergrund:

Zu den wichtigsten Ergebnissen des Berichts der Europäischen Umweltagentur gehören:

  • Weniger als 40 Prozent der Oberflächengewässer, wie Flüsse und Seen, sind derzeit gesund.
  • Fast 25 Prozent der Grundwasserkörper befinden sich nicht in einem guten chemischen Zustand, obwohl sie fast zwei Drittel unseres Trinkwassers liefern
  • Der chemische Zustand von Flüssen, Seen und Küstengewässern hat sich weiter verschlechtert, wobei weniger als 30 Prozent die in der WRRL festgelegten Standards erfüllen
  • Schädliche landwirtschaftliche Verfahren, insbesondere der intensive Einsatz von Nährstoffen und Pestiziden, stellen weiterhin die größte Belastung für das Wasser dar. 32 Prozent des Grundwassers und 29 Prozent der Oberflächengewässer sind von Einträgen aus diffusen Quellen der Landwirtschaft betroffen.
  • Die chemische Verschmutzung durch Kohlekraftwerke sowie die Veränderungen an Flüssen durch den Bau von Staudämmen und Begradigungen üben ebenfalls einen erheblichen Druck auf die Gewässer aus.

Mehr Informationen

Hrsg.: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) e.V., Nicole Anton (v.i.S.d.P.), Kaiserin-Augusta-Allee 5, 10553 Berlin

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