++ Ökotipp | Ungebetener Hausgast – so bleibt der Gartenschläfer draußen ++
Ökotipp
29. Januar 2025 | 010
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Ökotipp: Ungebetener Hausgast – so bleibt der Gartenschläfer draußen
- Sanfter Rausschmiss mit Essig und Pfefferminzöl
- Vorbeugen: Potenzielle Zugänge verschließen
- Gemütliches Quartier im Garten einrichten
Berlin. Der Gartenschläfer kommt in Deutschland überwiegend in Gärten vor. Manchmal schlägt die stark gefährdete Schlafmaus ihr Quartier jedoch auch im Haus auf. BUND-Expertin Katrin Hüsken erklärt, was Sie tun können, damit der ungebetene Gast mit der Zorromaske draußen bleibt.
Katrin Hüsken, BUND-Expertin für Naturschutz: „Gartenschläfer suchen ihren Lebensraum manchmal in direkter Umgebung von Menschen. In Deutschland sind sie auch in Gärten heimisch. Mitunter finden die kleinen Gartenbewohner draußen jedoch keinen geeigneten Unterschlupf für den Winterschlaf oder die Aufzucht ihres Nachwuchses. Dann kommt es vor, dass sie sich in Dachböden, Rolladenkästen oder Wärmedämmungen einrichten.“
Machen Sie es dem Gartenschläfer im Haus unbequem
Der Gartenschläfer steht unter Naturschutz. Es ist verboten, die Tiere während der Fortpflanzungszeit zwischen April und September zu stören oder aus dem Winterschlaf aufzuschrecken. Wenn sich ein Gartenschläfer bei Ihnen eingenistet hat und der Auszug der kleinen Schlafmaus wegen starker Verunreinigung oder Schäden an Isolierungen oder Stromkabeln nicht bis zum Saisonende warten kann, können Sie es Ihrem Mitbewohner mit sanften Methoden ungemütlich machen. Der Gartenschläfer mag keine stark riechenden Substanzen. Stellen Sie kleine Schälchen mit Eukalyptus- oder Pfefferminzöl in der Nähe des Schlafplatzes oder an den Zugangslöchern auf. Auch Putzaktionen, Staubsaugen, Aufräumen und Wischen mit Essigessenz kann der Gartenschläfer überhaupt nicht leiden. Sollten diese Versuche vergebens sein, kontaktieren Sie die zuständige Untere Naturschutzbehörde oder das Umweltamt, wenn Sie in einer kreisfreien Stadt leben. Das Fangen von besonders geschützten Arten muss genehmigt werden und darf nur von geschultem Fachpersonal durchgeführt werden. Eigene Einfangversuche, Fallen oder gar Gift sind absolut tabu.
Laden Sie den Gartenschläfer nicht unnötig ins Haus ein
„Wenn der Gartenschläfer einmal einen passenden Unterschlupf gefunden, ist es wahrscheinlich, dass er im nächsten Jahr wieder einzieht. Deshalb ist es ratsam vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen. Verschließen Sie mögliche Zugänge ins Haus und entfernen Sie Äste, die direkt ans oder über das Haus ragen. Stellen Sie Ihre Vogelfutterstationen nicht unmittelbar am Haus auf und halten Sie Vorräte unzugänglich, denn sonst könnte sich der Gartenschläfer eingeladen fühlen“, rät die BUND-Expertin.
Machen Sie es dem Gartenschläfer draußen gemütlich
„Schaffen Sie dem Gartenschläfer ein gemütliches Zuhause in ihrem Garten. Gestalten Sie Ihren Garten abwechslungsreich mit dichten Hecken und Sträuchern, wilden Ecken und Unterschlupfmöglichkeiten. Bringen Sie Nistkästen an, in denen sich die Schlafmaus verkriechen und geschützt Winterschlaf halten kann. Damit beugen Sie nicht nur ungebetenen Hausbesuchen vor, Sie leisten auch einen wichtigen Beitrag für den Naturschutz und den Erhalt der seltenen Art“, erklärt Katrin Hüsken.
Mehr Informationen:
- BUND-Themenseite zum Gartenschläfer
- Spurensuche Gartenschläfer: Handbuch zum Schutz der Tierart
- Bauanleitung: Nistkästen für Gartenschläfer
- Ökotipp: Gartenschläfern im Winter helfen
- Kontakt: Katrin Hüsken, Teamleitung Naturschutz-Großprojekte, Tel.: 030-27586481, E-Mail: katrin.huesken@bund.net
- Veröffentlichungshinweise: Die BUND-Ökotipps sind kostenlos zum Abdruck freigegeben. Ein Archiv der bisher erschienenen Tipps steht im Internet. BUNDtipp abonnieren oder abbestellen.
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