Institut für ökologische Wirtschaftsforschung
Nachhaltigkeit: Sechs Unternehmen für Transparenz ausgezeichnet
Berlin (ots)
Für die beste Transparenz zum Thema Nachhaltigkeit wurden im Bundesministerium für Arbeit und Soziales in Berlin heute die Großunternehmen Rewe, BMW und Telekom sowie die Mittelständler Vaude, Lebensbaum und Memo ausgezeichnet. In einem Ranking der Nachhaltigkeitsberichte haben das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und die Unternehmensinitiative Future über einhundert Berichte deutscher Unternehmen ausgewertet.
Rolf Schmachtenberg, Staatssekretär im Bundesarbeitsministerium, gratulierte den Preisträgern: "Die prämierten Unternehmen gehen in Sachen Nachhaltigkeit voran. Durch ein transparentes Berichtswesen über ihre ökologische und soziale Verantwortung ermöglichen sie es ihren Kunden und Geschäftspartnern ihre Leistungen klar einzuordnen und gegebenenfalls auch Verbesserungen einzufordern."
Lange war es Unternehmen freigestellt offenzulegen, wie sie mit Umweltschutz, den Interessen ihrer Angestellten oder den Arbeitsbedingungen ihrer Lieferanten umgehen. Für über 400 große deutsche Unternehmen gilt dies nicht mehr. Im vergangenen Jahr waren sie erstmals gesetzlich dazu verpflichtet, Rechenschaft zu ihrer Unternehmensverantwortung (Corporate Social Responsibility) abzulegen, also dazu, wie sie mit Umwelt-, Sozial- und Arbeitnehmerbelangen, Menschenrechten und Korruptionsbekämpfung umgehen.
Das IÖW und Future haben nun zusätzlich zu ihrem Ranking, in dem sie seit 25 Jahren die Nachhaltigkeitsberichte deutscher Unternehmen bewerten, die erste umfassende Auswertung von 439 Unternehmenserklärungen zur sogenannten CSR-Berichtspflicht vorgelegt. Fazit: Die Unternehmen kommen den Informationspflichten nach - viele bislang aber erst im Sinne von Mindestanforderungen. Hinsichtlich Tiefe und Konsistenz der Informationen, die Unternehmen preisgeben, gibt es große Unterschiede.
Unternehmensexperte Christian Lautermann vom IÖW: "Die berichtspflichtigen Unternehmen beschreiben zwar Konzepte, wie sie mit den für sie wesentlichen Belangen umgehen. Angaben zu konkreten Zielen und Ergebnissen sowie damit verbundene aussagekräftige Leistungsindikatoren und Kennzahlen kommen jedoch zu kurz oder entsprechende Zusammenhänge werden nicht deutlich gemacht."
Udo Westermann, Future: "Hier sind diejenigen Unternehmen klar im Vorteil, die teilweise schon seit vielen Jahren freiwillig Nachhaltigkeitsberichte veröffentlichen. Und auch bei manchen Mittelständlern, die sich seit Langem aus freien Stücken in Transparenz üben, können sich die Großen einiges abschauen."
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