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c't: Neuer 0190-Skandal
Der Angerufene soll zahlen

Hannover (ots)

Der Gesetzgeber hat wohl nicht mit dem
Erfindungsreichtum der Mehrwertbranche gerechnet. Auf der
Telefonrechnung können neuerdings Gebühren erscheinen, dafür dass man
angerufen wurde, berichtet das Computermagazin c't in seiner
aktuellen Ausgabe 20/02.
Was man als "R-Gespräch" aus amerikanischen Filmen kennt, gibt es
nun auch in Deutschland. Der Service-Gedanke steht allerdings im
Hintergrund, in erster Linie stellt der gebührenpflichtige Rückruf
eine Einnahmequelle für Telefongesellschaften dar. Über eine
kostenfreie 0800-Rufnummer oder das Internet gibt man die Nummer
eines Anschlusses an, auf dem man einen Rückruf wünscht. Dieser
erfolgt zu 0190-Konditionen, ohne dass die Identität des Anrufers
überprüft wird.
Bislang genügte es, bestimmte Rufnummernblöcke für abgehende
Anrufe zu sperren. Mit dem Rückruf umgehen die Anbieter von
Mehrwertdiensten sämtliche Sperren. Nun können erhebliche Kosten für
kommende Anrufe entstehen. Dafür gibt es keinerlei Sperrmöglichkeit.
Was für Verbraucher keine Vorteile bietet, eröffnet Abzockern
ungeahnte Möglichkeiten. Da die Daten kostenfreier Anrufe nach den
datenschutzrechtlichen Vorschriften nicht gespeichert werden, lässt
sich nicht ermitteln, wer den Anruf bestellt hat. Potenzielle Opfer
sind die Eigentümer von Telefonanschlüssen an leicht zugänglichen
Orten, beispielsweise in Vereinsheimen. Aber auch Firmen und Behörden
sind betroffen.
Bei der Regulierungsbehörde prüft man den Fall in rechtlicher
Hinsicht, jedoch bislang ohne Ergebnis. "Momentan ist man vor
0190-Abzockern nur dann wirklich sicher, wenn man ganz auf einen
Telefonanschluss verzichtet," fasst c't-Redakteur Urs Mansmann die
Situation zusammen. (uma)
Titelbild c't 20/2002: http://www.heise.de/
presseinfo/bilder/ct/02/ct202002.jpg
Hinweis für Hörfunkredaktionen:
Ein Radiobeitrag zu diesem Thema sowie O-Töne von c't-Redakteur
Urs Mansmann sind unter 05 11/2 79 15 60  beim
c't-Hörfunk-Service abrufbar. Unter http://www.radioservice.de
steht das Angebot für akkreditierte Hörfunkredakteure auch im
MP3-Format zum Download bereit.
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Pressekontakt:

Ihr Ansprechpartner für Rückfragen:
Erik von Hoerschelmann
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 05 11/53 52-141
Fax: 05 11/53 52-563
mailto:erik.von.hoerschelmann@heise-medien.de

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