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Bundesjustizministerin im c't-Interview
"Das Urheberrecht kennt kein Recht auf Privatkopie"

Hannover (ots)

Digital-Rights-Managementsysteme sollen gefördert
werden, dürfen aber den Datenschutz nicht aushöhlen - so
Bundesjustizministerin Brigitte Zypries im Interview mit dem
Computermagazin c't. Neben der Novellierung des Urheberrechts standen
vor allem die gegensätzlichen Standpunkte von USA und EU zu
Softwarepatenten im Brennpunkt des Interviews in der aktuellen
c't-Ausgabe 16/04.
Zum Thema Digital Rights Management (DRM) hat Brigitte Zypries im
c't-Interview eine klare Aussage gemacht: "Wenn DRM-Systeme der
Rechteinhaber alternativlos in die Speicherung und Auswertung von
Kundeninformationen führen, wird der Gesetzgeber darüber nachdenken
müssen, ob dies zu verbieten ist." Vor dem Hintergrund einer sich
rasant verändernden Technik sieht sie derzeit aber noch keinen
Handlungsbedarf des Gesetzgebers.
Die zweite Urheberrechtsnovelle sieht vor, dass individuelle
Lizenzierungsverfahren und Pauschalvergütung nebeneinander bestehen
sollen. Zur Frage, wie der Umgang mit Privatkopien etwa von Musik-CDs
gestaltet werden soll, hat Brigitte Zypries keine differenzierte
Aussage treffen können. "Klar ist bereits jetzt: Wir werden nicht zu
einem Verbot der Privatkopie kommen", so die Bundesjustizministerin.
Gleichzeitig wies sie darauf hin, dass es derzeit kein ausdrückliches
Recht auf Privatkopien gibt.
Der Streit um Software-Patente sorgt schon mal dafür, dass eine
Veranstaltung der Bundesregierung zu diesem Thema unter Polizeischutz
gestellt wird. Besonders kleine Softwareschmieden fürchten ausufernde
Patenterteilungen auf den Quellcode für Computer-Programme, auch die
Open-Source-Gemeinde läuft dagegen Sturm. Im c't-Interview hat
Brigitte Zypries jetzt deutlich gemacht, "dass Computerprogramme als
solche wie auch Quellcodes nicht patentiert werden können".
Rechtskonflikte mit den USA sind damit vorprogrammiert, denn dort
gibt es solche Beschränkungen für die Erteilung eines Patentes nicht.
Die Auseinandersetzung dreht sich um Details mit großen
Auswirkungen:
In der EU geht die Diskussion um eine Patentbeschränkung eng einher
mit dem Begriff "Technizität". Parlament und Rat ringen um eine
genaue Definition, wobei die Einzelheiten der juristischen
Formulierungen Gegner und Befürworter verschiedener Möglichkeiten
weiter auf den Plan rufen. (jk)
Titelbild c't 16/2004
www.heise-medien.de/presseinfo/bilder/ct/04/ct162004.jpg
Ihre Ansprechpartnerin für Rückfragen:
Anja Reupke
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon	+49 [0] 511 5352-290
Telefax	+49 [0] 511 5352-563 
anja.reupke@heise-medien.de
www.heise-medien.de
ots-Originaltext: c't
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=7833

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