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Mittwoch, 29. August 2007, 23.00 Uhr, Die Macht der Spiele

Mainz (ots)

Mittwoch, 29. August 2007, 23.00 Uhr
Die Macht der Spiele
Peking - Ein Jahr vor Olympia
Film von Johannes Hano und Diana Zimmermann
"Alle Ausländer sollen sehen, dass Peking jetzt auch eine große 
Stadt ist", sagt der zwölfjährige Tang auf einem Fußballplatz mitten 
in Peking, umgeben von sechsspurigen Autobahnen. Die Olympischen 
Spiele 2008 sind für viele Chinesen sehr viel mehr als nur ein 
Sportereignis.
"Peking 2008" soll nach innen wie nach außen zum Symbol nationaler
Größe werden, die VR China will mit einem großen Paukenschlag ihren 
Anspruch als künftige Weltmacht demonstrieren. Vor allem nach innen 
versucht die kommunistische Führung mit enormem Propagandaaufwand die
einheitsbildende Kraft der Olympischen Spiele in einem immer weiter 
auseinander driftenden Land zu betonen.
Doch der hohe Anspruch und die Wirklichkeit klaffen - ein Jahr vor
Beginn der Spiele -  noch weit auseinander. Mit aller Macht versucht 
Chinas Führung ihr politisches Ziel zu erreichen. Kritik ist nicht 
erwünscht. Wer zu stark aufbegehrt wird weggesperrt. Mindestens 
40.000 Zensoren überwachen zum Beispiel das Internet.
Die Herausforderungen und die Kosten von Olympia 2008 sind enorm. 
Ganze Stadtviertel wurden in Peking abgerissen, Hunderttausende 
Menschen umgesiedelt, um Sportstätten zu bauen und die Stadt mit 
moderner Infrastruktur zu versorgen. Die Luft in Peking gilt als eine
der schmutzigsten der Welt; mit enormem Aufwand soll sie gereinigt 
werden. Auch die Verhaltensweisen der Bürger entsprechen noch lange 
nicht dem Bild, das Chinas Führung der Welt 2008 gerne präsentieren 
möchte.
Mit Umerziehungskampagnen will die Pekinger Ethikkommission die 
"Zivilisiertheit der Bürger" steigern. Ordentlich Schlange stehen, 
Englisch lernen und nicht mehr einfach auf die Straße spucken, stehen
ganz oben auf der Benimm-Liste.
Im Mittelpunkt der Reportage steht das "Vogelnest" - das 
Olympiastadion. Seine Ästhetik und seine propagandistische Bedeutung 
machen es zum zentralen Symbol der Olympischen Spiele in Peking. Doch
Ai Weiwei, Chinas bekanntester Konzeptkünstler, der den Entwurf des 
Olympiastadiums mitgestaltet hat, will nichts mehr mit der 
Olympia-Euphorie zu tun haben. "China ist ein Land, in dem die 
meisten Menschen noch immer keine Rechte haben, so ein Land ist das",
sagt Ai Weiwei.
Mit Geschichten rund um das Stadion erzählt die Reportage von der 
politischen Bedeutung der Spiele, zeigt die dramatische 
Umweltsituation und die Konsequenz, mit der die Führung die 
Modernisierung des Landes vorantreibt. Es kommen Menschen zu Wort, 
die vom Olympia-Boom profitieren, andere, die dem radikalen Umbau 
ihrer Stadt weichen mussten, die Autoren begleiten Wanderarbeiter, 
die an Pekings Boom bauen, ohne an ihm teilzuhaben, und lassen den 
Chef des Umweltamtes zu Wort kommen, der dem olympischen Marathon mit
einiger Sorge entgegenblickt. Johannes Hano und Diana Zimmermann 
zeigen, wie sich Peking vorbereitet auf ein Ereignis, das das Land 
verändern soll - nicht nur für zwei Wochen, sondern für die große 
Zukunft, die China vor sich glaubt.

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121

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