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Kindesmissbrauch und Prävention: ZDF strahlt "37°"-Dokumentation von Autor Manfred Karremann aus

Mainz (ots)

Autor Manfred Karremann greift zum vierten Mal in
einer "37°"-Dokumentation das Thema "Sexueller Missbrauch" auf. Der 
Film "Außer Kontrolle", den das ZDF am Dienstag, 2. Oktober 2007, 
22.15 Uhr ausstrahlt, zeigt dabei unterschiedliche Wege der 
Prävention auf. Wie können Kinder effektiv geschützt werden, diese 
Frage wird am Beispiel ehemaliger Straftäter und eines inzwischen 
erwachsenen Opfers veranschaulicht.
Manfred Karremann begleitet drei Männer mit der Kamera bei dem 
Versuch, trotz pädophiler Neigung nicht wieder straffällig zu werden.
Die 2004 verschärften Strafen zu Kindesmissbrauch und 
Kinderpornografie konnten die Fallzahlen bisher nicht senken. Deshalb
muss verstärkt auch über Prävention nachgedacht werden. Beim 
Bundeskriminalamt ist man überzeugt, dass "sowohl täter- als auch 
opferbezogene Prävention helfen können, Straftaten erst gar nicht 
entstehen zu lassen". Allerdings ist längst nicht jeder Pädophile 
therapiewillig oder schafft es, seine Neigung unter Kontrolle zu 
bringen. Opferschutz beginnt auch zuhause in der Familie und in der 
Schule, wo Kinder stark gemacht werden müssen, damit sie Gefahren 
früh genug erkennen und sich rechtzeitig Erwachsenen anvertrauen, die
ihnen helfen.
"Die Hand würde ich für mich nicht ins Feuer legen", sagt Gerd aus
Berlin auf die Frage, ob er sich nie mehr an einem Kind vergehen 
würde. Vier Jahre war der 46-Jährige in Haft, wegen des Missbrauchs 
von Jungen. Vor kurzem wurde er aus dem Gefängnis entlassen. Jetzt 
versucht er, sich eine neue Existenz aufzubauen in einer 
Wohnsiedlung, in der es weder Spielplätze noch Schulen gibt. Thomas 
B. aus Köln hat eine rigide Methode gewählt, um Kinder vor sich 
selbst zu schützen: Er hat sich freiwillig kastrieren lassen. "Nach 
langer Überlegung", sagt der ehemalige Exhibitionist, der sich gerne 
auf Spielplätzen aufhielt. Um seiner Neigung Herr zu werden, hätte er
kompetente Hilfe in Anspruch genommen, doch für potentielle Täter 
gibt es kaum Anlaufstellen.
"Täterarbeit ist ein sehr wirksamer Opferschutz", so der 
renommierte Berliner Therapeut Jürgen Lemke, der seit siebzehn Jahren
mit Opfern und Tätern arbeitet. Mehr Anlaufstellen bis hin zu 
Nottelefonen in Krisensituationen müsste es geben, bestätigen auch 
die Teilnehmer an seiner "Tätergruppe", dann, so meint einer, "würden
viele Straftaten an Kindern gar nicht erst passieren". Ansätze gibt 
es inzwischen einige: So bietet die Berliner Charité ein Programm für
therapiewillige Pädophile an - knapp 500 Männer haben sich gemeldet, 
davon sind 250 in der Therapie. Einer von ihnen ist der 50-jährige 
Markus. Seit Jahren kämpft er gegen seine Neigung zu kleinen Mädchen 
an und stand kurz vor dem Selbstmord.
In dem Begleitbuch zu dieser Dokumentation mit dem Titel "Es 
geschah am helllichten Tag" gibt Karremann Einblicke in die 
verborgene Welt der Pädophilen und Empfehlungen, wie Kinder vor 
Missbrauch geschützt werden können.
Der ZDFdokukanal wiederholt "37°-Außer Kontrolle" am Mittwoch, 3. 
Oktober 2007, um 19.30 und wird direkt im Anschluss an die 
Dokumentation die Thematik der wirksamen Vorbeugung pädosexueller 
Straftaten in einer "37°plus"-Diskussion vertiefen. Im Mittelpunkt 
stehen die Fragen, wie können Kinder geschützt werden, was können 
Opferinitiativen leisten, wie erkennt man Täterprofile. Zu Gast bei 
Moderatorin Doro Wiebe sind ein Psychotherapeut, der mit Opfern und 
Tätern arbeitet, und eine junge Frau, die als Kind missbraucht wurde.
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 - 
706100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/ausserkontrolle

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle

Telefon: 06131 / 70 - 2120
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