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ZDF-Mittagsmagazin am 29. Januar 2008
Politikberater Michael Spreng: "Roland Koch muss den Weg freimachen"

Mainz (ots)

Der Medien- und Wahlkampfberater Michael Spreng
sieht als Folge des Wahlkampfs von Roland Koch, "dass die hessischen 
Parteien kaum noch miteinander koalitionsfähig sind. Weder die Grünen
mit einer Jamaica-Koalition, noch umgekehrt die FDP in einer 
Ampelkoalition", sagte Spreng am Dienstag, 29. Januar 2008, im 
"ZDF-Mittagsmagazin". "Ich glaube, dass Roland Koch der CDU sehr 
geschadet hat." Er habe die jüngeren und die städtischen Wähler 
verprellt und den Konservativen geschadet, indem er das wichtige 
Thema "Innere Sicherheit" diskreditiert habe. "Insofern ist er auch 
die Schlüsselfigur, den Weg frei zu machen für Gespräche unter allen 
Parteien im Landtag mit Ausnahme der Linken", meinte Spreng.
"Dass Roland Koch den Weg frei macht", darin sieht der 
Politikberater die einzige Möglichkeit zu einer Regierung in Hessen. 
"Sonst ist eine große Koalition unmöglich, sonst ist auch eine 
Koalition aus CDU, der FDP und den Grünen unmöglich", sagte Spreng. 
Koch blockiere im Grunde stabile Verhältnisse in Hessen, und das 
werde noch lange Folgen haben. Allerdings bräuchten Politiker immer 
eine gewisse Zeit und Nachhilfe von Parteifreunden, bis sie zu einem 
Rückzug bereit seien, führte Spreng weiter aus. "Roland Koch hat 
einen Wahlkampf mit 180 geführt. Dann ist der Bremsweg auch ziemlich 
lange, und der dauert über den Wahltag hinaus."
Zur möglichen Nachfolge erläuterte Spreng, Franz-Josef Jung sei 
ein "ausgleichender Typ", auch wenn er Kochs engster Vertrauter sei. 
"Aber ihm kann man nicht vorwerfen, in dieser Art und Weise die 
anderen Parteien diskreditiert zu haben, die Wähler verprellt zu 
haben", sagte Spreng. Koch habe ganz frontal Wahlkampf gegen 
Ausländer und Kommunisten gemacht, "da sind Verletzungen übrig 
geblieben, die zwar er nicht heilen kann, die aber möglicherweise 
Franz Josef Jung heilen kann".
Ein Beispiel für eine positive Wahlstrategie sei jene von Jürgen 
Rüttgers in Nordrhein-Westfalen. "Die Verbindung von wirtschaftlicher
Kompetenz, Innerer Sicherheit - aber nicht hetzend und polarisierend,
und sozialer Sensibilität", sagte Spreng. Diese habe bei Roland Koch 
in Hessen gefehlt.

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