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WAZ: Düsseldorfer Forscher entwickeln sensationelle Therapie gegen bislang unheilbare Querschnittlähmung

Essen (ots)

Düsseldorfer Forscher stehen möglicherweise vor
einem sensationellen Durchbruch. Ein Team um den 
Neurobiologie-Professor Hans Werner Müller ist dabei nachzuweisen, 
dass durchtrennte Nerven im Gehirn oder im Rückenmark wieder wachsen 
können. Damit könnten in absehbarer Zeit entscheidende Fortschritte 
bei der Therapie der bislang als unheilbar geltenden 
Querschnittlähmung erzielt werden. Der entwickelte Wirkstoff heißt 
Cordaneurin.
 Wird eine Nervenbahn im Rückenmark durchtrennt, bildet sich an 
dieser Stelle ein Narbengewebe aus Kollagenfasern. Dieses Gewebe 
behindert das Zusammenwachsen der Nerven. Cordaneurin aber verzögert 
die Bildung dieses Narbengewebes um mindestens zwei Wochen. Die 
Nerven haben in dieser Zeit die Chance, wieder zu wachsen.
 Versuche an Ratten waren bereits erfolgreich. In den kommenden ein 
bis zwei Jahren sollen nun klinische Tests mit Menschen durchgeführt 
werden. Über speziell entwickelte Apparate soll der Wirkstoff 
zukünftig an die verletzte Stelle gespritzt werden. "Menschen, die im
Bereich der Halswirbelsäule verletzt sind, können somit vielleicht 
bald wieder ihre Arme bewegen. Das wäre ein riesiger Fortschritt", 
sagt Müller.
 Hoffnung dürfen sich zunächst vor allem jene Patienten machen, die 
zukünftig innerhalb von drei Tagen nach einem Unfall Cordaneurin 
gespritzt bekommen. Allein in Deutschland kommen jedes Jahr rund 4000
neue Fälle hinzu. Menschen, die schon länger querschnittgelähmt sind,
haben Müller zufolge in Zukunft ebenfalls Chancen auf 
Therapieerfolge. "Wir sind gerade dabei, unsere gesammelten 
Erfahrungen auch bei chronischen Fällen anzuwenden. Auch da sind wir 
zuversichtlich", sagt Müller. In Deutschland gibt es zurzeit rund 40 
000 Querschnittgelähmte.

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Telefon: 0201 / 804-2727
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