"Wach endlich auf!": ZDF-Dokumentation in der Reihe "37°" über Koma- Patienten und ihre Familien
Mainz (ots)
Die "37°"-Dokumentation "Wach endlich auf!" begleitet am Dienstag, 3. April 2007, 22.15 Uhr im ZDF Koma-Patienten und ihre Angehörigen durch den aufreibenden und nur selten glücklichen Alltag. Autor Michael Petsch führt die Zuschauer behutsam an das Schicksal zweier Familien heran, bei denen das Wachkoma das Leben bestimmt. Im Mittelpunkt stehen der 36-jährige Jens, der seit fast zwei Jahren zu Hause von seiner Frau Silvia gepflegt wird, und die 34-jährige Evelyn, die ihr Bewusstsein nach Monaten im Wachkoma wiedererlangt hat und heute ihr Leben zu meistern versucht.
"Ich hatte das Gefühl, in einem Glaskäfig gefangen zu sein". So beschreibt Evelyn ihre bruchstückhaften Erinnerungen an die Monate im Wachkoma und die insgesamt fast zwei Jahre Aufenthalt in verschiedenen Kliniken. Sie war in einem Zustand, der gemeinhin als Wachkoma bezeichnet wird: mit geöffneten Augen, ohne erkennbare Wahrnehmung der Umwelt. Evelyn war im September 1994 mit ihrem Auto in ihrer Heimat am Bodensee von der Straße abgekommen und in hohem Tempo gegen einen Baum geprallt. Seit dem Unglück sind harte Jahre vergangen, vor allem auch für ihre Mutter Gertrud, die ihr gesamtes Leben auf Evelyn ein- und umstellte und unzählige Kämpfe mit Kliniken und Krankenkassen führen musste, um ihrer Tochter die bestmögliche Hilfe zukommen zu lassen. Tagtäglich übte sie mit Evelyn Sitzen, Gehen, Essen.
So weit wie Evelyn ist Jens aus Dörrenbach in der Pfalz noch lange nicht und wird diesen Zustand vielleicht auch niemals erreichen: Nach seinem Schlaganfall änderte sich das ganze Leben seiner jungen Familie. Nach Monaten in Krankenhäusern und auf Pflegestationen nahm seine Frau Silvia einen Mann mit nach Hause, der "ihrem Jens" nicht mehr entsprach: Für Außenstehende völlig regungslos, ein Wachkomapatient oder, wie die Mediziner sagen, ein Mensch, der am "apallischen Syndrom" leidet. Ein schwerer Schlag auch für die beiden Kinder, den elfjährigen Steffen und den 14-jährigen Frank, die viel mit ihrem Vater unternommen hatten und ihn jetzt als Pflegefall wahrnehmen.
Die "37°"-Dokumentation zeigt auch, welche Unterstützung Familie, Freunde und Nachbarn leisten. So ist Jens Frau Silvia nicht ganz auf sich alleine gestellt, sondern erhält Unterstützung von Verwandten, Freunden und Nachbarn in Dörrenbach. Was sie aber vor allem aufrecht erhält, ist die Hoffnung, dass Jens aus seinem "Glaskäfig" wieder zurückfindet.
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