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Jugendmedienschutz braucht vorbeugende Maßnahmen
Einladung des ZDF-Fernsehratsvorsitzenden Polenz an Kontrolleinrichtungen der Privatanbieter zum jugendschutzrechtlichen Erfahrungsaustausch

Mainz (ots)

Jugendmedienschutz braucht vorbeugende Maßnahmen /
Einladung des ZDF-Fernsehratsvorsitzenden Polenz an 
Kontrolleinrichtungen der Privatanbieter zum jugendschutzrechtlichen 
Erfahrungsaustausch / Große Fachtagung im April in Erfurt
Der Vorsitzende des ZDF-Fernsehrats, Ruprecht Polenz, hat die 
Landesmedienanstalten und die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM)
zu einem erneuten gemeinsamen Erfahrungsaustausch über den 
Jugendschutz in den Medien eingeladen. In der Sitzung des 
Fernsehrates am Freitag in Düsseldorf teilte Polenz mit, dass die 
Landesmedienanstalten und die KJM seine Initiative begrüßt hätten, so
dass er in Kürze mit einer entsprechenden, die ARD mit einbeziehenden
Zusammenkunft rechne. Zwar sei an der bewährten und auf zwei Säulen 
ruhenden jugendschutzrechtlichen Aufsicht über die 
öffentlich-rechtlichen und die privaten Fernsehanbieter festzuhalten,
doch eine weiter verbesserte Kooperation und Koordination sowie noch 
mehr Transparenz in der Handhabung der Kontrollmechanismen in den 
beiden unterschiedlichen Systemen liege im Interesse der Kinder und 
Jugendlichen und sei allein schon deshalb zu begrüßen, erläuterte der
ZDF-Fernsehratsvorsitzende.
In Düsseldorf beschäftigte sich der ZDF-Fernsehrat mit einer 
ausführlichen und grundsätzlichen Darstellung zu Stand und 
Perspektiven des Jugendmedienschutzes. Dabei stimmte das 
Aufsichtsgremium der Auffassung des ZDF-Intendanten Markus Schächter 
zu, dass eine konsequente Anwendung der Jugendschutzrichtlinien ein 
unverzichtbares Qualitätsmerkmal aller Programme und Angebote des ZDF
sei. Das ZDF sehe im Schutz der Kinder und Jugendlichen, in der 
Wahrung und Achtung menschlicher Würde sowie in der Förderung humaner
und gesellschaftlicher Werte einen grundlegenden Aspekt seiner 
öffentlich-rechtlichen Gemeinwohlbindung, sagte Intendant Schächter. 
Wie in der Vergangenheit werde der Sender seine 
Jugendschutz-Kompetenz auch in Konsultationen auf europäischer und 
nationaler Ebene einbringen. So seien beispielsweise jeweils 
grundlegende Stellungnahmen des ZDF etwa zum Jugendschutz bei der 
Handy-Nutzung, zur Förderung der Medienkompetenz und zum Jugendschutz
im Internet bei der EU-Kommission eingebracht worden.
Darüber hinaus setze sich das ZDF mit Nachdruck und auf 
vielfältige Weise für einen weiteren Ausbau des präventiven 
Jugendmedienschutzes, insbesondere für eine Stärkung der 
Medienkompetenzvermittlung, sein. Deshalb werde sich der Sender 
beispielsweise auch weiterhin engagiert für das vor wenigen Monaten 
von der Bundeskanzlerin offiziell eröffnete Projekt "Ein Netz für 
Kinder" einsetzen, dessen Ziel es ist, einen großflächigen Surfraum 
in Internet zu schaffen, der für Kinder ungefährlich, zugleich aber 
bunt, interessant, spannend und vielfältig ist. In diesem geschützten
Surfraum sollen Kinder im Interesse präventiven Jugendmedienschutzes 
durch selbstständiges Navigieren den Umgang mit dem Medium Internet 
lernen können, ohne Gefahren ausgesetzt zu sein.
Nach einer im Jahre 2006 erfolgreichen und viel beachteten 
Medienkompetenz-Tagung im ZDF, gemeinsam veranstaltet mit der 
katholischen Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche 
Deutschlands und der ARD, laufen derzeit die abschließenden 
Vorbereitungen für eine weitere Jugendmedienschutztagung am 10./11. 
April 2008 in Erfurt.
Unter dem Titel "Jugendmedienschutz 2.0 - Neue Medienwelt - Neue 
Herausforderungen" soll in Vorträgen, Workshops und 
Podiumsdiskussionen der Frage nachgegangen werden, ob und wie die 
traditionellen Verbote und Sanktionen im Jugendmedienschutz weiter um
verbindliche präventive Maßnahmen, insbesondere in Form der 
Medienkompetenzvermittlung, erweitert werden müssen. Dazu werden 
Politiker, Medien- und Kirchenvertreter Stellung beziehen, darunter 
Dieter Althaus, Ministerpräsident des Freistaates Thüringen, die 
evangelische Bischöfin Dr. Margot Käßmann, Professor Bernd Schorb von
der Universität Leipzig und Frank Beckmann, Programmgeschäftsführer 
des KI.KA. Das ZDF wird in diesem Zusammenhang Ergebnisse einer 
aktuellen Repräsentativumfrage zum Jugendmedienschutz präsentieren.

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle

Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121

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