Digitales Fernsehen hat eine "gute und bedeutende Zukunft"
ZDF-Intendant Schächter eröffnet EBU-Technik-Konferenz in Mainz
Mainz (ots)
Dem Fernsehen steht in der digitalen Welt "eine gute und bedeutende Zukunft bevor, es wird mehr können und reichhaltiger denn je sein". Diese optimistische Prognose stellte ZDF-Intendant Markus Schächter am Donnerstag, 15. Mai 2008, zur Eröffnung einer zweitägigen Technik-Konferenz der Europäischen Rundfunkunion (EBU) im Sendezentrum des ZDF in Mainz. Das ZDF sehe die anstehenden Veränderungen, die tiefgreifender zu erwarten seien als alle Entwicklungen der Branche in den zurückliegenden 50 Jahren, als "Chance mit einer Vielzahl an neuen Perspektiven für das Fernsehen".
Das Fernsehen der Zukunft lasse sich an vier Punkten festmachen, sagte Schächter. Es werde über noch mehr Plattformen und zusätzlich auch mobil empfangbar sein. In neuen Nutzungsformen werde es dem Zuschauer überall und jederzeit zur Verfügung stehen - im Wohnzimmer auf großen TV-Bildschirmen, im Arbeitszimmer auf dem PC und unterwegs auf dem Handy. Dabei sei die Nutzung nicht mehr an bestimmte Anfangszeiten gebunden, sondern als Abruffernsehen zeitsouverän möglich. Die Zahl der Fernsehprogramme werde noch einmal deutlich zunehmen, insbesondere durch weitere Zielgruppen- und Spartenprogramme. Und schließlich: Fernsehsendungen der Zukunft hätten brillante Bild- und Tonqualität, das heißt, sie werden hochauflösend und mit Mehrkanalton produziert und ausgestrahlt.
Schächter eröffnete mit seinem Redebeitrag die jährliche Tagung der EBU Technical Assembly, die in diesem Jahr im ZDF-Sendezentrum auf dem Mainzer Lerchenberg zu Gast ist. Die Versammlung ist das höchste technische Gremium der europäischen Rundfunkunion. Auf der Tagesordnung stehen Themen zu Technologie-Trends der Produktions- und Programmvertriebstechnik sowie zu strategischen und medienpolitischen Rahmenbedingungen. Dazu gehören in diesem Jahr Diskussionen über das hochauflösende Fernsehen HDTV, mobiles Fernsehen, Fernsehen über geschlossene IP-Netze und die Fernsehverbreitung über das offene Internet, beispielsweise in Mediatheken. Einen Schwerpunkt der Erörterungen wird die so genannte "Digitale Dividende" setzen. Damit sind terrestrische Rundfunkfrequenzen gemeint, die nach dem Übergang vom analogen zum digitalen Antennenfernsehen frei werden und in einigen Ländern für andere Dienste wie zum Beispiel Mobilfunk genutzt werden sollen. An der zweitägigen Veranstaltung im ZDF nehmen rund 150 Delegierte aus über 45 Ländern teil.
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