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ZDF erringt vor Gericht wichtigen Erfolg für die Freiheit der Berichterstattung

Mainz (ots)

Die Bundesbeauftragte für die Unterlagen der
Staatssicherheit der ehemaligen DDR, Marianne Birthler, äußerte sich 
am 22.05.2008 im "heute-journal" des ZDF im Zusammenhang mit einem 
Dokument aus ihrer Behörde zu Gregor Gysi. Dieser habe als Anwalt in 
der DDR über den Regime-Kritiker Robert Havemann "wissentlich und 
willentlich an die Stasi berichtet". Hiergegen setzte sich Herr Dr. 
Gysi gerichtlich zur Wehr und beantragte im Eilverfahren zur 
Ausstrahlung der Äußerung von Frau Birthler durch das ZDF eine 
Gegendarstellung und Unterlassung. Beide Eilanträge wurden in erster 
Instanz zurückgewiesen: der Gegendarstellungsantrag durch das 
Landgericht Mainz am 26.06.2008, der Unterlassungsanspruch durch das 
Landgericht Hamburg am 30.06.2008.
In seiner Begründung bescheinigt das Landgericht Hamburg dem ZDF 
ein berechtigtes öffentliches Interesse an der Veröffentlichung der 
Äußerungen von Frau Birthler im Rahmen einer 
Verdachtsberichterstattung. Das Persönlichkeitsrecht von Herrn Dr. 
Gysi als bekannter Politiker, der als Fraktionschef der Partei "Die 
Linke" eine herausgehobene Position bekleidet, müsse deshalb 
gegenüber dem Informationsinteresse der Öffentlichkeit zurücktreten. 
Das Landgericht Hamburg betont, dass der geäußerte Vorwurf 
schwerwiegend sei. Stichhaltige, sorgfältig recherchierte 
Verdachtsmomente böten jedoch hinreichende Anhaltspunkte dafür, dass 
der geäußerte Verdacht zutrifft. Das Landgericht Hamburg hebt ferner 
hervor, dass der Sachverhalt ausgewogen dargestellt und Herr Dr. Gysi
angemessen Gelegenheit zur Stellungnahme eingeräumt wurde.
ZDF-Chefredakteur Brender: "Gregor Gysi hat versucht, die freie 
Berichterstattung des ZDF zu behindern. Das ist ihm nicht gelungen. 
Das Gericht hat dem ZDF ausdrücklich sorgfältige Recherche und 
Ausgewogenheit bescheinigt. Gysi muss sich daran gewöhnen, dass im 
öffentlichen Informationsinteresse auch weiterhin über seine 
Vergangenheit berichtet wird."

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle

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