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Sex, Tabus und Kalter Krieg: ZDF-Dokumentation über Liebe im geteilten Deutschland

Mainz (ots)

Im Kalten Krieg waren Ost und West bis in die
Schlafzimmer getrennt - der Sozialismus prägte einen anderen Umgang 
mit Sexualität und Erotik als der Kapitalismus. Die ZDF-Dokumentation
"Sex, Tabus und Kalter Krieg" veranschaulicht am Mittwoch, 27. August
2008, 23.15 Uhr, "wie die Deutschen liebten": Während die 
Bundesrepublik der 50er Jahre zunächst von kleinbürgerlicher Enge und
einer konservativen Rollenverteilung zwischen Mann und Frau geprägt 
war, marschierte im Arbeiter- und Bauernstaat die berufstätige Gattin
schon mit anderem Selbstbewusstsein durchs Alltags- und Liebesleben. 
In den 60er Jahren stellte dann im weltoffenen Westen die sexuelle 
Revolution die bundesrepublikanischen Betten "auf den Kopf" - im 
unfreien Osten ließ der Volkskörper kurz darauf die Hüllen fallen und
pflegte einen kollektiv natürlichen Umgang mit Nacktheit am 
Ostseestrand.
Oswalt Kolle, bundesrepublikanischer Volksaufklärer und "Orpheus 
des Unterleibs" sowie sein Kollege Kurt Starke, der renommierteste 
DDR-Sexualforscher, kommentieren in dem Film von Marcus Fischötter 
pointiert und unterhaltsam die deutsch-deutsche Sexualmoral jener 
Zeiten. Sie sichten noch einmal die zahlreichen Aufklärungsfilme von 
der "Bräuteschule" bis zum "Schulmädchenreport" und charakterisieren 
den Umgang beider Gesellschaften mit Lust, Liebe und Tabus. Zu Wort 
kommen zudem unter anderen Ruth Gassmann, "Helga"-Darstellerin in den
gleichnamigen bundesrepublikanischen Aufklärungsfilmen, Martin 
Goldstein aus dem "Dr. Sommer"-Team, DDR-Model Eva Mahn, der 
katholische Professor Hans Maier, Amateur-Filmer Helmut Pöschel, 
Jutta Resch-Treuwerth, Familien- und Eheberaterin in der DDR, der 
Musiker Bernd Römer (Karat), Akt-Fotograf Günther Rössler, der 
Schriftsteller und 68er-Aktivist Peter Schneider, die Schauspielerin 
Jutta Speidel sowie die DDR-Stripperin Heidi Wittwer.
Die 45-minütige Dokumentation stellt unter anderem dar, wie die 
westdeutsche Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften "nackte
Tatsachen" von Beate Uhse ebenso zensierte wie Dr.-Sommer-Texte über 
Masturbation in der "Bravo" und wie in der DDR das Politbüro selbst 
alle Sex-Produkte und Pornos bis zur Wende offiziell verbot.
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 - 
706100, und über 
http://bilderdienst.zdf.de/presse/sextabusundkalterkrieg

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121

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