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"Getrennt und vereint": ZDF-Dokumentation über 60 Jahre Evangelische Kirche in Ost- und Westdeutschland

Mainz (ots)

Mit der Dokumentation "Getrennt und vereint"
erinnert das ZDF am Freitag, 21. November 2008, 23.45 Uhr an die vor 
60 Jahren in Eisenach verabschiedete Grundordnung der EKD. Der Film 
von Enrico Demurray erzählt die Geschichte der Evangelischen Kirche 
in Ost- und Westdeutschland über Trennung und Wiedervereinigung 
hinweg. Im Fokus der 45-minütigen Dokumentation stehen zwei 
Kirchenkreise, die durch die Grenze getrennt waren, aber weiter 
zusammenarbeiteten: Saalfeld in Thüringen und Ludwigsstadt in 
Oberfranken.
Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg begann die Evangelische Kirche neu
und nannte sich EKD. Doch erst 1948 gab sie sich in Eisenach ihre 
Grundordnung, die für ganz Deutschland gilt. Ein Jahr später 
gründeten sich die Bundesrepublik und die DDR und Deutschland wurde 
in zwei unterschiedliche Systeme aufgeteilt. Die Evangelische Kirche 
blieb zunächst als übergreifende Institution bestehen.
Mit dem Bau der Mauer stand die Kirche in der DDR vor der Frage, 
wie sie im Sozialismus überleben und lebendig bleiben könne. 1968 
gründeten die Landeskirchen den Bund der evangelischen Kirche in der 
DDR, die einzige eigenständige Großorganisation in Ostdeutschland. 
Über Jahre hinweg setzten sich die Pfarrer in ihren Gemeinden für die
Freiheit der Menschen ein und verschoben in kleinen Schritten die 
Grenzen, die ihnen von staatlicher Seite gesetzt wurden. Sie kämpften
gegen die Militarisierung der Gesellschaft und für Gewissens- und 
Glaubensfreiheit. Die SED misstraute der Kirche, ihre 
Eigenständigkeit war ihr stets ein Dorn im Auge. Die Stasi versuchte 
die evangelische Kirche zu unterwandern und setzte Tausende von 
Spitzeln auf Pfarrer und Bischöfe an. Mit materieller und 
finanzieller Unterstützung trug die EKD in diesen Jahren dazu bei, 
den Bestand der ostdeutschen Kirchen zu sichern.
In Ostdeutschland hatte das engagierte Auftreten der Menschen in 
den Kirchen und Gemeinden maßgeblichen Anteil daran, dass die 
friedliche Revolution ihren Anfang nahm. In Westdeutschland wurde die
Evangelische Kirche zum kritischen Begleiter der jungen 
bundesrepublikanischen Demokratie. Kirchentage wurden zu 
Seismographen gesellschaftlicher Aufgabenstellungen und Probleme. Die
Kirche stand nicht abseits der Politik, sondern mischte sich ein, 
etwa mit ihrer "Ostdenkschrift" im Vorfeld der neuen Ostpolitik oder 
bei der Diskussion um den Nachrüstungsdoppelbeschluss. Nach der 
politischen Wiedervereinigung Deutschlands vereinigten sich auch die 
Kirchen wieder - ein Prozess mit Spannungen und neuen Perspektiven.
Am Beispiel der beiden ehemaligen Grenzstädte Saalfeld und 
Ludwigsstadt zeigt der Film, wie die Menschen in Ostdeutschland ihren
langen, anhaltenden Widerstand für freiheitliche Rechte führten. Wie 
sie es mit Witz und Tricks schafften, die Grenzen beständig zu 
verschieben. Die Westgemeinden unterstützten die Ostgemeinden in 
ihrem Kampf und halfen, wo sie konnten. Dennoch kam es auch zu 
Konflikten - die Alltagswelt der Menschen war zu verschieden. Mit 
Archivmaterial werden die großen Stationen der Evangelischen Kirche 
in Deutschland markiert, doch die Geschichte wird vor allem im 
Kleinen erzählt - sie handelt von Menschen und ihren Gemeinden.

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121

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