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ADHS-Arznei unter Verdacht: Vier Tote Kinder nach der Einnahme von Strattera - 234 schwere Nebenwirkungsfälle
"Frontal 21"-Dokumentation "Das Pharmakartell" am Dienstag im ZDF

Mainz (ots)

Das Medikament Strattera des Pharmakonzerns Eli
Lilly soll Kinder und Jugendliche mit dem sogenannten 
Zappelphillipp-Syndrom den ganzen Tag lang ruhig halten. Tausende 
Kinder nehmen Strattera in Deutschland, weltweit sind es 3,5 
Millionen.
Nach Recherchen der "Frontal 21"-Dokumentation "Das 
Pharmakartell", die das ZDF am Dienstag, 9. Dezember 2008, 21.00 Uhr 
ausstrahlt, ist die Liste der Nebenwirkungen von Strattera lang. Das 
belegen interne Unterlagen des Bundesinstituts für Arzneimittel, die 
dem ZDF vorliegen. Danach gab es 234 Verdachtsfälle von zum Teil 
gefährlichen Nebenwirkungen im Zusammenhang mit Strattera seit der 
Einführung des Medikaments im Jahr 2005 - darunter Herzschwächen, 
Hörstürze und Suizidgedanken, allesamt bei Kindern und Jugendlichen. 
Laut der Behörden-Liste starben vier Kinder. Die Todesursachen: 
Suizid, Herzinfarkt, Gehirnschlag. Das jüngste Kind war drei Jahre 
alt.
Der Patientenbeauftragte im Gemeinsamen Bundesausschuss der Ärzte 
und Krankenkassen, Jörg Schaaber, fordert jetzt, dass das Medikament 
vom Markt genommen wird. Schaaber gegenüber dem ZDF: "Strattera wird 
eingesetzt im Prinzip bei gesunden Kindern. Die sind nur zappelig, 
unruhig, können sich schlecht konzentrieren. Das hat aber oft keinen 
Krankheitswert, ist nur nervig für die Umwelt. Es ist sehr 
fragwürdig, Kinder mit solch stark wirksamen Medikamenten und solch 
schwerwiegenden Nebenwirkungen zu behandeln. Das steht in keinem 
Verhältnis zum äußerst zweifelhaften Nutzen dieses Medikaments."
Auch Professor Peter Schönhöfer vom arznei-telegramm erhebt 
schwere Vorwürfe: "Diese Substanzen wirken, wie wir früher sagten, 
wie Amphetamine oder, nach neuerem Sprachgebrauch, wie Speed. Das 
sind Substanzen, die gefährlich sind, weil sie einen übererregten 
Zustand auslösen - und dazu gehört auch die Selbstaggression, also 
der Suizid", so Schönhöfer gegenüber dem ZDF.
"Frontal 21" hat den Pharmakonzern Eli Lilly um eine Stellungnahme
auch zu den gefährlichen Nebenwirkungen von Strattera gebeten, dazu 
aber keine Antwort erhalten. Stattdessen lässt der Konzern mitteilen:
"Lilly ist ein forschendes pharmazeutisches Unternehmen, für das die 
Qualität seiner Produkte und die Sicherheit seiner Patienten an 
erster Stelle stehen."
Rückfragen bitte an die ZDF-Redaktion "Frontal 21", unter:  Tel.: 
030/2099-1255
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 - 
706100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/daspharmakartell

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121

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