ots.Audio: Vor dem Kinostart von "Operation Walküre": "Stauffenberg - die wahre Geschichte" im ZDF
Guido Knopp: Zweiteilige Dokumentation als notwendige Ergänzung zum Hollywood-Film mit Tom Cruise
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Mainz (ots)
Anmoderation: Er gilt als die Schlüsselfigur des deutschen Widerstandes im Dritten Reich - der Hitler-Attentäter vom 20. Juli 1944, Claus Schenk Graf von Stauffenberg. Jetzt beschäftigt sich auch Hollywood mit ihm. Am 22. Januar startet "Operation Walküre" mit Tom Cruise als Stauffenberg in den deutschen Kinos. Schon vorher erzählt das ZDF "Die wahre Geschichte" - so der Untertitel der zweiteiligen Dokumentation "Stauffenberg" am 13. und 20. Januar. Denn, so Guido Knopp, Leiter des ZDF-Programmbereichs Zeitgeschichte und Zeitgeschehen: ins Kino kommt eben ein Spielfilm...
1. O-Ton Guido Knopp Er wird sich die Freiheiten nehmen, die ein Spielfilm sich nimmt. Aber weil das eben so der Fall ist, ist bei unserem Authentizitätsbedürfnis in Deutschland es, glaube ich, ganz wichtig, dass zeitgleich ein großes Angebot vorhanden ist für die Interessierten, das das wirkliche Geschehen zeigt. Deswegen unser Untertitel "Die wahre Geschichte". Es soll in keiner Weise ein Antipode zu dem Kinofilm sein, aber ich denke eine notwendige und wichtige dokumentarische Information und Ergänzung. (0:31)
Der Schwerpunkt liegt auf der persönlichen Entwicklung Stauffenbergs. Der Film arbeitet als Dokudrama mit Spielszenen ebenso wie mit den Berichten unterschiedlichster Zeitzeugen. Er zeigt Stauffenbergs Herkunft aus altem schwäbischem Adel und seinen späteren Werdegang - vom begeisterten Soldaten, der die Aufrüstung der Nazis zunächst als Aufwertung der eigenen Arbeit sieht, über erste Zweifel rund um den Kriegsbeginn 1939 bis zur Entscheidung für den Widerstand und für das Attentat.
2. O-Ton Guido Knopp Als er merkt, dass Hitler Kriegsführung die Wehrmacht ins Verderben führt, und vor allem, dass die vielen Morde an der Front auch den Namen seines Vaterlandes für immer beflecken sollten. Das wollte er nicht auf sich sitzen lassen, hat sich dem Widerstand angeschlossen und rasch sich an die Spitze derer gesetzt, die gesagt haben: Es geht nur, wenn man den Tyrannen tötet. (0:22)
Mit diesem Entschluss setzte Stauffenberg sein eigenes Leben aufs Spiel - und nicht nur sein eigenes, sondern auch das seiner Frau und seiner damals vier Kinder. Immer wieder wird formuliert, Stauffenberg habe auf sie "keine Rücksicht genommen". Das sieht Stauffenbergs jüngste Tochter Konstanze von Schulthess-Rechberg, geboren ein halbes Jahr nach seiner Hinrichtung, anders. Die Mutter Nina von Stauffenberg sei genau informiert gewesen, dass ihr Mann an Umsturzplänen arbeitete. Von Rücksichtslosigkeit könne nicht die Rede sein.
3. O-Ton Konstanze von Schulthess-Rechberg Aber dass er gesagt hat: "Es geht hier nicht nur um mich und meine Familie, sondern es geht um ganz Deutschland, um viele, viele, viele Menschen." Natürlich ist das für einen persönlich aus der Familie sicher ein starker Tobak. Aber, wie gesagt, das war auch eine andere Zeit. Wir leben ja doch im Moment in einer vergleichsweise sehr heilen Welt. Damals wurde rechts und links ununterbrochen gestorben. (0:23)
Dieses Sterben an den Fronten, in den Lagern und im Bombenhagel der Städte wollte Stauffenberg mit dem Attentat und den Staatsstreichplänen beenden. Und zeigte damit, dass nicht alle Deutschen Hitler hinterher rannten wie eine Hammelherde, sagt Guido Knopp.
4. O-Ton Guido Knopp Stauffenberg ist ein Held, weil er sich gegen den Zeitgeist gestemmt hat, weil er sein Gewissen hat sprechen lassen, weil er gesagt hat: "Wenn sich kein anderer findet, den Tyrannen zu ermorden, dann muss ich es tun" - um eben Schaden von Deutschland zu wenden. (0:17)
Abmoderation: Tom Cruise bringt den Hitler-Attentäter ins Kino. Schon vorher zeigt das ZDF "Stauffenberg: die wahre Geschichte" - das zweiteilige Dokudrama am 13. und 20. Januar, jeweils dienstags um 20.15 Uhr im ZDF.
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