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ZDF-Mittagsmagazins am 27. Februar 2009
EU-Kommissar Verheugen zur Opel-Krise: "Verantwortung liegt in Detroit"

Mainz (ots)

Der EU-Kommissar für Industriepolitik, Günter
Verheugen glaubt an ein Überleben des Autobauers Opel. Es werde 
jedoch sehr schwierig: "Denn die Verantwortung liegt nicht in 
Rüsselsheim, Berlin oder Brüssel. Sie liegt in Detroit", sagte er im 
"ZDF-Mittagsmagazin" am Freitag, 27. Februar 2009.
Aus dem Gemeinschaftshaushalt der EU könne man nicht "einen 
einzigen Euro zur Rettung eines Unternehmens aufbringen". Hilfe könne
nur von den Mitgliedsstaaten gegeben werden, erläuterte Verheugen. 
Die Kommission könne diese nur absegnen, wenn klar sei "dass das 
Unternehmen langfristig wettbewerbsfähig ist". Dazu müsse man erstmal
wissen, wie der Konzern in Zukunft aufgestellt sei. "Mein Rat an die 
nationale Politik ist, gegenüber den Amerikanern nicht den Eindruck 
zu erwecken, dass die Europäer schon zahlen werden - was auch immer 
passiert." Das treibe nur die Preise in die Höhe. "Wir dürfen die 
Verantwortung des Mutterkonzerns nicht aufgeben."
Staatliche Hilfe möchte Verheugen nicht garantieren. Dazu gebe es 
viel zu wenige Kenntnisse. "Aber ich schließe nicht aus, dass in 
Kooperation mit anderen eine europäische Opel-AG wettbewerbsfähig 
ist." Opel verfüge über große Kompetenz und "es gibt 
industriepolitisch gar kein Interesse daran, einen der großen 
Hersteller in Europa vom Markt ausscheiden zu sehen".
Verheugen betonte gegenüber den Arbeitnehmern, es gebe in Europa 
"einen starken politischen Willen, ihnen beim Kampf um ihre 
Arbeitsplätze zu helfen". Aber die Möglichkeiten der Steuerzahler, 
die Probleme auszugleichen, die das amerikanische Management über 
viele Jahre angehäuft habe, seien begrenzt.

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