ZDF-Intendant Schächter: "Diskussion muss versachlicht werden"
Abstimmung im Verwaltungsrat wird verschoben
Mainz (ots)
Im Anschluss an die Sitzung des Fernsehrats sagte ZDF-Intendant Markus Schächter am Freitag, 13. März 2009, in Mainz: "Die bis auf den heutigen Tag heftige, kontrovers geführte öffentliche Debatte und auch die unterschiedliche Artikulation in der Fernsehratsdebatte über die Kriterien bei der Bestellung eines Chefredakteurs haben deutlich gemacht, dass hier ein Klärungsbedarf besteht. Nach ausführlichen Gesprächen mit den Mitgliedern des Verwaltungsrats ist nicht anzunehmen, dass eine Eini¬gung darüber bis zum 27. März erzielt werden kann. Ich trage die Verantwortung für den Sender und meine Aufgabe als Intendant ist es auch, Schaden abzuwen¬den. Ich habe deshalb die beiden Gremienvorsitzenden des Senders über meine Entscheidung informiert, in einem ersten Schritt die aufgeworfenen Themen im Verhältnis zwischen Verwaltungsrat, Fernsehrat und Intendant zügig zu klären. Dazu werde ich eine unabhängige Expertise in Auftrag geben, die zur Klärung dieser Fragen beitragen soll. Dabei geht es auch um die aufgeworfene Frage, welche Kriterien der Verwaltungsrat bei der Herstellung des Einvernehmens über die Besetzung eines Direktorenpostens zugrunde legen kann."
Intendant Schächter kündigte an, er werde deshalb in Abstimmung mit Nikolaus Brender den Vorschlag für die Verlängerung seines Vertrages zu einem späteren Zeitpunkt einbringen.
Schächter: "Brender ist und bleibt mein Kandidat für die nächste Amtszeit des Chefredakteurs. Aber nur durch eine Entkoppelung der Personalfrage von den Verfahrensfragen kann die Debatte in der gebotenen Sachlichkeit geführt werden. Ich bin optimistisch, dass wir gemeinsam Lösungen finden werden."
Der ZDF-Staatsvertrag sieht bei der Berufung von drei Direktoren, darunter der Chefredakteur, vor, dass der Intendant über einen von ihm eingebrachten Vor¬schlag Einvernehmen mit dem Verwaltungsrat herstellen muss. Gibt es unter¬schiedliche Auffassungen, müssen beide Organe auf eine Einigung hinarbeiten.
Die Vorgehensweise hat der ZDF-Intendant einvernehmlich mit dem Chefredak¬teur besprochen. Damit wurde zugleich dem arbeitsvertraglich vereinbarten Infor¬mationsrecht des Chefredakteurs zwölf Monate vor Vertragsablauf Genüge getan. Der laufende Vertrag endet am 31. März 2010.
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