Alle Storys
Folgen
Keine Story von ZDF mehr verpassen.

ZDF

Vorstand der Bundesagentur für Arbeit sieht Gefahren in massiver Ausweitung von Transfergesellschaften
Heinrich Alt in "ZDF.reporter": Bei lang anhaltender Krise Finanzierungsproblem

Mainz (ots)

Heinrich Alt, Mitglied im Vorstand der
Bundesagentur, äußert im Interview mit dem Magazin "ZDF.reporter" am 
Donnerstag, 16. April 2009, 21.00 Uhr, Bedenken, das Instrument der 
Transfergesellschaften zu stark auszuweiten. Alt zu "ZDF.reporter": 
"Die Frage ist, ob man damit nicht auch strukturfeindliche Elemente 
in unser Wirtschaftssystem einbaut." Alt weiter: "Es wird immer so 
sein, dass Betriebe Belegschaften reduzieren. Auf der anderen Seite 
gibt es neue, moderne Betriebe, die neue Belegschaften aufbauen." Alt
zeigte sich skeptisch, die gesetzliche Regelung dahingehend 
aufzuweichen, dass Mitarbeiter ohne weiteres wieder in ihre alten 
Betriebe zurückkehren dürften. Der Vorstand der Bundesagentur für 
Arbeit zu "ZDF.reporter": "Das ist vielleicht feindlich für einen 
normalen Strukturwandel."
Wenn eine solche Regelung zudem stark in Anspruch genommen werde 
und die Wirtschaftskrise länger andauere, sieht Alt "keine Chance, 
das aus den Beitragsmitteln zu finanzieren". "Wir müssten im Zweifel 
ein Darlehen aufnehmen oder der Bund müsste uns einen Zuschuss 
geben", so Alt gegenüber "ZDF.reporter". Alt sagte weiter im 
Interview mit dem Magazin, grundsätzlich sei das Instrument der 
Transfergesellschaften "eine gute Idee".
Der Verwaltungsrat der Bundesagentur für Arbeit wird am kommenden 
Donnerstag, 23. April 2009, bei einem außerordentlichen Treffen über 
mögliche Gesetzesänderungen bei der Regelung zu 
Transfergesellschaften beraten. Die Gewerkschafts- und 
Arbeitgeberseite fordert, den Bezug von Transferkurzarbeitergeld  auf
bis zu 24 Monate zu verlängern und eine Rückkehr der Mitarbeiter in 
ihre alten Betriebe zu ermöglichen.
Das Magazin "ZDF.reporter" berichtet unter anderem über den in 
Niedersachsen ansässigen Glashersteller Ardagh Glass. Der größte 
deutsche Zulieferer für die Getränkeindustrie hat in Niedersachsen 
329 Angestellten gekündigt. Betriebsrat und Geschäftsführung haben 
bereits eine Transfergesellschaft für die betroffenen Mitarbeiter zum
1. Mai gegründet.
Transfergesellschaften sollen von Arbeitslosigkeit bedrohte 
Mitarbeiter qualifizieren und in neue Jobs vermitteln. Die 
Mitarbeiter beziehen für maximal ein Jahr höchstens 67 Prozent des 
alten Nettogehaltes, das sogenannte Transferkurzarbeitergeld. Häufig 
stockt der alte Arbeitgeber diese Summe auf das volle Gehalt auf.
Das vollständige Interview wird in der Sendung "ZDF.reporter" am 
Donnerstag, 16. April 2009, 21.00 Uhr, ausgestrahlt.

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121

Original-Content von: ZDF, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: ZDF
Weitere Storys: ZDF