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ZDF-Magazin "Frontal21" über den Fall der HSH Nordbank Anfangsverdacht der Untreue erhärtet sich

Mainz (ots)

Das ZDF-Magazin "Frontal21" berichtet heute, 27.
Oktober 2009, 21.00 Uhr, über den Fall der HSH Nordbank. Bei den 
Ermittlungen der Hamburger Staatsanwaltschaft gegen 
HSH-Nordbank-Vorstandsmitglieder hat sich der Anfangsverdacht der 
Untreue "weiter bekräftigen lassen", wie Oberstaatsanwalt Wilhelm 
Möllers dem ZDF-Magazin "Frontal21" bestätigt. Nach dem 
Beinahe-Zusammenbruch der Landesbank von Hamburg und 
Schleswig-Holstein ermittelt die Behörde derzeit gegen sechs aktuelle
und zwei ehemalige Vorstandsmitglieder. Die Ermittlungen gingen über 
den Untreue-Vorwurf hinaus: "Man muss hier auch immer prüfen, ob 
nicht möglicherweise Bilanzfälschung, also unrichtige Darstellungen 
im Sinne des Handelsgesetzbuches vorliegen." Die Untersuchungen 
richten sich auch gegen den derzeitigen Vorstandsvorsitzenden Jens 
Nonnenmacher. Die Ermittler haben Hinweise darauf, dass bei der HSH 
Nordbank "ein problematisches Risikomanagement vorlag und besonders 
fragwürdige, höchst verlustreiche Bankgeschäfte getätigt worden sein 
könnten", so Oberstaatsanwalt Möllers.
Zeitgleich prüft jetzt die EU-Kommission, ob bei der staatlichen 
Rettungsaktion für die HSH Nordbank gegen Beihilfevorschriften 
verstoßen wurde. So sei die finanzielle Situation der Landesbank 
möglicherweise nicht korrekt gegenüber der Kommission dargestellt 
worden, kritisiert EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes. Nach 
derzeitigem Informationsstand habe die Kommission Zweifel, dass die 
Vermögenswerte der Bank ordnungsgemäß bewertet worden seien, teilte 
die EU-Kommission mit. Auch den von den Anteilseignern festgelegten 
Aktienwert der HSH Nordbank in Höhe von 19 Euro hält die Kommission 
angesichts der ernsthaften Schwierigkeiten der Bank für deutlich zu 
hoch. Das geht aus einem internen Papier der EU-Kommission vom Mai 
2009 hervor, das "Frontal21" vorliegt.
Wettbewerbskommissarin Kroes kündigt zudem eine Prüfung an, ob die
Länder Hamburg und Schleswig-Holstein überhaupt "eine angemessene 
Vergütung" für ihre Kapitalspritze von drei Milliarden Euro sowie für
ihre Garantien von zehn Milliarden Euro erhalten haben. Damit soll 
also geklärt werden, ob die HSH-Bilanzierung möglicherweise 
regelwidrig war und dem Steuerzahler ein Schaden entstanden ist.
Rückfragen an die Redaktion, Michael Hölting, bitte unter: 
030/2099-1254.

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121

Original-Content von: ZDF, übermittelt durch news aktuell

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