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Zum Auftakt des NS-Kriegsverbrecherprozesses um John Demjanjuk
Ehemaliger Weggefährte belastet den Angeklagten in ZDF-Dokumentation

Mainz (ots)

Am 30. November 2009 beginnt am Münchner
Schwurgericht der voraussichtlich letzte große 
NS-Kriegsverbrecherprozess um John alias Iwan Demjanjuk. Der 
89-jährige gebürtige Ukrainer ist der Beihilfe zum Mord an 27 900 
Menschen angeklagt - als KZ-Aufseher in dem deutschen 
Vernichtungslager Sobibor (Polen). Er beteuert seine Unschuld, er 
habe nie in einem Konzentrationslager gearbeitet. Doch nun wird seine
Glaubwürdigkeit erheblich in Frage gestellt. In der ZDF-Dokumentation
"Handlanger der Nazis? - Die Geschichte des John Demjanjuk" 
(Ausstrahlung am Mittwoch, 2. Dezember 2009, 0.35 Uhr im ZDF, im 
ZDFinfokanal am Montag, 30. November 2009, 20.15 Uhr) bestätigt ein 
ehemaliger ukrainischer KZ-Wachmann erstmals vor laufender Kamera, 
dass er zusammen mit Demjanjuk im KZ-Lager Flossenbürg Dienst getan 
und mit ihm noch nach dem Krieg zusammen gewohnt habe. Dieser Mann 
wird als Zeuge im Prozess gegen Demjanjuk eine Rolle spielen.
Die ZDF-Autorinnen Sibylle Bassler, Angelica Fell und ZDF-Autor 
Christoph Röckerath sprechen mit Zeitzeugen, KZ-Überlebenden, 
Historikern, dem leitenden Oberstaatsanwalt Manfred Nötzel und 
Demjanjuks Sohn John junior.
Wer ist dieser Mann wirklich, dessen Spur nach Polen, Israel, 
Amerika und Deutschland führt? John Demjanjuk, Soldat in der Roten 
Armee, war deutscher Kriegsgefangener. Und das sei er bis zum 
Kriegsende auch geblieben, beteuert er. Aber es gibt Zeugenaussagen 
und Dokumente, die Demjanjuk als SS-Schergen im Prozess überführen 
könnten.
Thomas Blatt, ein Überlebender des SS-Vernichtungslager Sobibor 
(im damals von den Deutschen besetzten Polen) und Nebenkläger in dem 
Prozess, schildert in der ZDF-Dokumentation die unvorstellbar 
grausamen Verbrechen, die an den jüdischen Opfern begangen wurden: 
"Sobibor - das waren keine Wachmänner, das waren Mörder ... Die 
hatten immer Blut an den Schuhen gehabt, wenn der Transport kam."
Ein Gericht in Israel hatte 1987 Demjanjuk als den berüchtigten 
KZ-Wachmann "Iwan, der Schreckliche" zum Tode verurteilt. Nach mehr 
als fünf Jahren in der Todeszelle wurde er im Berufungsverfahren 
freigelassen, wegen begründeter Zweifel, dass er jener "Iwan, der 
Schreckliche" gewesen ist.
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 
06131-706100 und über 
http://bilderdienst.zdf.de/presse/handlangerdernazis

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121

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