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Abgemolken - Wenn die Milch nichts mehr wert ist ZDF-Dokumentation zum Milchpreisverfall

Mainz (ots)

Kosten und Gewinn gehen bei den Milchbauern schon lange nicht mehr zusammen: Mit 25 bis 28 Cent haben die Milchpreise jetzt einen steten Tiefstand erreicht. Für die ZDF-Dokumentation "Abgemolken - Wenn die Milch nichts mehr wert ist" am Mittwoch, 21. April 2010, 0.45 Uhr, hat die Autorin Rita Stingl über mehrere Monate Milchbauern in Bayern begleitet.

Vor zwei Jahren hatten die Bauern die Milch lieber gleich weggeschüttet, als zu solchen Spottpreisen zu verkaufen. Doch der Kampf war umsonst. Längst bestimmt die EU die Richtlinien und hat beschlossen, den Milchmarkt weiter zu öffnen. Die Preisspirale dreht sich weiter nach unten.

Selbst die Formel "mehr Kühe ist gleich mehr Geld" stimmt nicht mehr, weiß Monika Obermeier, Bäuerin in Schickanöd. Ob die kleinen Milchviehbetriebe in Bayern oder Großviehbetriebe in Ostdeutschland - mittlerweile produziert kaum ein Hof mehr kostendeckend, selbst wenn die ganze Familie mithilft. Auf vielen Höfen geht die nackte Existenzangst um. "Aufgeben wäre das Vernünftigste, aber wer will schon mit jahrhundertealter Tradition brechen", sagt Monika Obermeier. Ihr Hof ist zum ersten Mal um 1634 urkundlich erwähnt.

Mist bringt mehr Geld als Milch. Diese Erfahrung macht Werner Lechl, Landwirt im niederbayrischen Zeilarn. Für eine Tonne Mist, vergärt in seiner Bio-Gasanlage, erzielt er 600 Euro, für eine Tonne Milch erhält er dagegen gerade mal um die 250 Euro. Und Mist gibt es fast umsonst, während das Milchgeld nicht einmal mehr das Futter für seine Kühe trägt. Und deshalb gibt Bauer Lechl seine Kühe jetzt ab. Diesen letzten Schritt haben er und seine Frau lange hinausgezögert. Es hat sie schlaflose Nächte gekostet und viele Tränen. Aber sie können von ihren Kühen nicht mehr leben. Wieder einer, der aufgibt.

Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 - 706100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/abgemolkenwenndiemilchnichtsmehrwertist

Pressekontakt:

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