ZDF-Magazin "Frontal 21": Bilanzexperte untersucht Europas umsatzstärkste Fußballclubs
Bundesligavereine in Europa wirtschaftlich nur Mittelmaß
Mainz (ots)
Europäische Spitzenklubs wirtschaften oft besser als führende Bundesligavereine. Zu diesem Ergebnis kommt der Bilanzexperte Professor Karlheinz Küting von der Universität Saarbrücken. Für das ZDF-Magazin "Frontal21" (Sendung am Dienstag, 18. Mai 2010, 21.00 Uhr) untersuchte Küting die Geschäftszahlen der umsatzstärksten Fußballclubs Europas und erstellte eine Rangliste. Danach steht Olympique Lyon wirtschaftlich am besten da, gefolgt von Real Madrid. Erst auf Platz drei folgt mit dem FC Bayern München ein deutscher Verein. Platz fünf belegen gemeinsam der Hamburger SV und Borussia Dortmund. Schlusslichter dieser Tabelle sind Juventus Turin, der FC Schalke 04 und der FC Chelsea. Für diesen Vergleich legte Küting betriebswirtschaftliche Kennziffern zu Grunde, die für die Prüfung eines Unternehmens üblich sind, darunter Schuldenstand und Eigenkapitalquote ebenso wie Jahresüberschüsse und Umsatzrentabilität.
Bundesliga-Vereine haben in der Vergangenheit oft beklagt, die europäische Konkurrenz kaufe teure Spieler auf Pump und verzerre so den Wettbewerb. Küting hält diese Kritik für unbegründet. Trotz einer Verschuldung von über 600 Millionen Euro sei zum Beispiel Real Madrid ein höchst profitabel wirtschaftender Club. "Wenn wir auch das Gesamtkapital und das Eigenkapital mit einbeziehen, kann sich Real Madrid im Vergleich zu Bayern sehr gut sehen lassen." Kütings Schlussfolgerung: "In vielen Punkten sind die ausländischen Vereine für unsere Bundesliga vorbildlich."
Im Interview mit dem ZDF-Magazin "Frontal 21" kritisiert Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsvorsitzender des FC Bayern München, dennoch die Geschäftspolitik von Real Madrid. 250 Millionen Euro für Spielereinkäufe auszugeben, sei grenzwertig. "Wenn das aus dem Ruder läuft, dann arbeiten wir eigentlich alle nur noch für die Spieler und deren Agenten", so Rummenigge. "Das größte Problem im internationalen Fußball sind die Gehälter der Spieler." Jorge Valdano, Generaldirektor von Real Madrid, erklärte gegenüber "Frontal 21", sein Verein bereue es nicht, allein für den Einkauf von Christiano Ronaldo 94 Millionen Euro ausgegeben zu haben, auch wenn sich das sportlich bisher noch nicht ausgezahlt habe. "Die Wahrheit ist, dass Real Madrid der reichste Fußballverein der Welt ist, mit Einnahmen in Höhe von über 400 Millionen Euro pro Saison. Und das hat mit einem sehr guten Vereinsmanagement zu tun", sagte Valdano im ZDF-Interview.
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