Sehdauer auf Rekordhöhe
ZDF-Intendant Schächter: Fernsehen bleibt Leitmedium
Mainz (ots)
Noch nie haben die Fernsehzuschauer in Deutschland so lange ferngesehen wie im Jahr 2010. Mit 223 Minuten stieg die durchschnittliche tägliche Sehdauer auf Rekordhöhe. Die bisherigen Höchstwerte aus den Jahren 2006 und 2009 mit jeweils 212 Minuten wurden damit deutlich übertroffen, teilte ZDF-Intendant Markus Schächter dem ZDF-Fernsehrat in Mainz mit.
Die ZDF-Medienforschung sieht für den überraschend deutlichen Anstieg der Sehdauer mehrere Gründe. Zum einen steigt der Anteil der Haushalte, die von bisherigem analogem zu digitalem Fernsehempfang wechseln, kontinuierlich an. Zum Jahresende 2010 haben 47 Prozent der Fernsehhaushalte digital ferngesehen. Das ist ein Zuwachs gegenüber 2009 (41 Prozent) von sechs Prozentpunkten. Zugenommen hat dementsprechend auch die Anzahl der Programme, die ein Durchschnittshaushalt empfangen kann. 2010 waren dies im Schnitt 77 Programme.
Ebenfalls beigetragen zum Anstieg der Sehdauer haben die beiden großen Sportereignisse des Jahres 2010: die Olympischen Winterspiele in Vancouver und die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika. Und schließlich trug nach den Feststellungen der ZDF-Medienforschung auch das Wetter Mitschuld am hohen Fernsehkonsum: Die kalte Witterung im Januar und Februar sowie im Dezember 2010 hielt die Menschen mehr als sonst vor dem Fernseher in den eigenen vier Wänden fest.
Das Fernsehen, so resümierte der ZDF-Intendant, sei nach wie vor das Leitmedium - es werde am meisten und am längsten von allen Mediengattungen genutzt. Täglich schalten 51,33 Millionen Zuschauer in Deutschland, das sind 71 Prozent, den Fernsehapparat ein.
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