Vom Umgang mit Intensivtätern
ZDF-Dokumentation über ein bundesweit beachtetes Konzept
Mainz (ots)
"Patenschaft für schwere Jungs - Intensivtäter unter Daueraufsicht" heißt ein Film von Ulrike Eichin, der am Dienstag, 5. April 2011, 21.00 Uhr im ZDFinfokanal und am Mittwoch, 6. April 2011, 0.35 Uhr im ZDF ausstrahlt wird. Die Autorin hat den Mainzer Kriminalhauptkommissar Jürgen Metz und sein Team bei der Arbeit begleitet. Sie bilden eine Sondereinheit der Mainzer Polizei, die sich auf der Basis eines bundesweit viel beachteten Konzepts mit Intensivtätern befasst.
Bekannte Intensivtäter bekommen einen "Paten" zugeteilt. Die "Patenkinder" sind Räuber, Dealer, Schläger, Erpresser, Vergewaltiger und Einbrecher - meist junge Männer mit trauriger Biografie, falschen Freunden und einem langen Vorstrafenregister. Der verantwortliche Pate kennt jedes biografische Detail seines Klienten, weiß immer, wo er ist und was er tut, sucht ihn mehrmals wöchentlich auf und nimmt Kontakt zu seinem familiären Umfeld auf. Die Vorgehensweise der Beamten ist exakt auf den Einzelfall zugeschnitten und reicht von sozialer Betreuung und Hilfe zur Selbsthilfe bis hin zur knallharten Strafverfolgung. Ein kurzer Draht zur Staatsanwaltschaft sorgt dafür, dass kriminelles Verhalten sofort bestraft wird oder dass der Betreffende eine "letzte Chance" bekommt. Im besten Fall hat all das einen erzieherischen Effekt, aber der Erfolg entsteht schon allein dadurch, dass das kriminelle Netzwerk des Betroffenen zusammenbricht. Mit einem, der ständig die Polizei an den Hacken hat, wollen die "Kumpels" nichts mehr zu tun haben.
Ulrike Eichin begleitet Jürgen Metz und seine Kollegen ins Rotlichtmilieu, in Spielotheken und Wettbüros, zu Dealertreffs und anderen "Hotspots" des aus dieser Perspektive gar nicht so beschaulichen Mainz. Sie ist dabei, wenn ein Brandstifter überführt wird und beobachtet die Straftäter bei Gericht. Der Film erzählt von jungen Männern wie Daniel, die mit Hilfe der Beamten ihre Vergangenheit hinter sich lassen wollen, und von Rigo, der wieder im Gefängnis landet. Er berichtet von den Opfern, die sich in ihren vier Wänden nicht mehr sicher fühlen, und er beleuchtet das Intensivtäterproblem aus wissenschaftlicher Sicht.
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