ots.Audio: Glanzvolle Verleihung der Lolas: Barbara Schöneberger führt locker und voller Witz durch die ZDF-Gala beim Deutschen Filmpreis - Lola für "Vincent will meer" als bester deutscher Film
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Berlin (ots)
Anmoderation:
1.800 Gäste im Saal, Millionen ZDF-Zuschauer an den Fernsehgeräten, Emotionen pur: Der deutsche Filmpreis hat am Freitagabend alle Erwartungen erfüllt. Wer im deutschen Film arbeitet, wer prominent, berühmt oder wenigstens bekannt ist, der war im Berliner Friedrichstadtpalast dabei. Dabei war der Anmarsch über den roten Teppich sozusagen "vom Winde verweht". Ein Sturm in der Hauptstadt wehte Abendkleider hoch, verwüstete mühevoll Frisur-Kreationen und sorgte dafür, dass viele Männer gleich vorsichtshalber Hut oder Kappe trugen. Doch der stürmische Auftakt beeinflusste die Stimmung im Saal in keiner Weise. Es war würdevoll, witzig und spannend ohne Ende. Besonders in der Kategorie "bester deutscher Film", wo fünf Spielfilme nominiert waren. Auf Platz 3 kam der Terroristenfilm "Wer, wenn nicht wir". Die silberne Lola erhielt die Komödie "Almanya - Willkommen in Deutschland" und die goldene Lola ging an den Film "Vincent will Meer". Eine Außenseiter-Komödie, in der Florian David Fitz die Hauptrolle spielt, für die er als bester männlicher Darsteller die Lola erhielt:
1. O-Ton Florian David Fitz
Das ist ein bisschen blöd für Radio, aber mir fehlen die Worte. Wir haben alle gesagt, dass es ganz klar ist, dass wir's nicht kriegen. Deswegen war's total krass. Also ich habe nur gebrüllt, es war eher wie im Fußballstadion. Ich glaube, das waren gar keine sinnvollen Worte. (0:12)
Dass es spannend, aber nicht salbungsvoll, anspruchsvoll aber nicht langatmig war, dafür garantierte die Moderatorin Barbara Schöneberger. Ihre frechen Sprüche trafen viele Prominente im Saal, aber Barbara Schöneberger kann sich auch wunderbar selbst auf die Schippe nehmen. Einer der Favoriten auf die goldene Lola war Tom Tykwers Film "Drei". Den hatten viele Schauspieler schon als Gewinner von mehreren Preisen gesehen. Doch am Ende reichte es "nur" für eine Lola. Die erhielt ein sichtlich erleichterter Tom Tykwer für die beste Regie
2. O-Ton Tom Tykwer
Man kriegt ja den Regiepreis eindeutig für alle, die an dem Film gearbeitet haben. Denn der Regisseur, ich sage mal das ist der Trainerpreis. Und die anderen sind die Spieler, und die schießen ja die Tore, und die machen das Spiel. Und ich bin ja sozusagen nur der Anfeuerer und der Anstifter quasi. Insofern ist der immer für alle, der Preis. Ich finde, das ist der Preis, der fürs Team gilt. (0:19)
Große Freude auch beim ZDF, das die Preisverleihung am Freitagabend übertragen hat. Denn mit dem 3 D-Tanzfilm erhielt Regisseur Wim Wenders die Lola für den besten Dokumentationsfilm, eine Koproduktion von ZDF und dem ZDFtheaterkanal in Zusammenarbeit mit ARTE und 3sat. Der Regisseur nach der Preisverleihung:
3. O-Ton Wim Wenders
Ich möchte mir den mit dem Tanztheater teilen, und wir werden eine Regelung finden, dass er mal da und mal bei uns steht. Ich bin mit diesem Film so beschenkt worden, dass da auch noch so eine Belohnung hinten drauf kommt, ist eigentlich zu viel des Guten. (0:12)
Riesengroßen Jubel gab es im Team der Schwestern Nesrin und Yasemin Samdereli. Für den Kassenschlage "ALMANYA - Willkommen in Deutschland" gab es neben der silbernen Lola auch noch die Lola für das beste Drehbuch. Die Komödie über das Leben einer türkischen Familie in Deutschland war schon auf der Berlinale ein großer Erfolg gewesen, bei dem selbst Bundespräsident Christian Wulff anwesend war. Yasemin Samdereli:
4. O-Ton Yasemin Samdereli
Das ist wirklich Wahnsinn. Das ist gar nicht beschreibbar. Und ich hatte wirklich so weiche Knie, ich habe mich wirklich in meinem Leben nie so unsicher gefühlt. Ich dachte immer, ich bin eine coole Sau, aber gar nicht. Wenn man dann da steht, denkt man plötzlich "Oh Gott, es ist passiert, das gibt's gar nicht, das Unmögliche ist passiert." (0:16)
Den Ehrenpreis für sein Lebenswerk erhielt der Drehbuchautor, Regisseur und Schriftsteller Wolfgang Kohlhaase. Er wurde für seine herausragenden Verdienste um den deutschen Film ausgezeichnet. Kohlhaase ist vor allem im Osten Deutschlands bekannt. Ab Mitte der 50er Jahre hatte er bei der DEFA gearbeitet. Der 80jährige war nach der Ehrung sichtlich gerührt.
5. O-Ton Wolfgang Kohlhaase
Man hat das Gefühl, was man gemacht hat, hat eine Resonanz. Und jeder braucht das ab und zu. Es ist gut, wenn man etwas zurück kriegt. Andererseits: Preise kann man sich nicht verdienen, weil es Ermessens-Entscheidungen sind. Man kriegt sie, oder man kriegt sie nicht. Und wunderbare Leute haben keine Preise gekriegt. Aber ich freue mich sehr. (0:21)
Abmoderation:
Strahlende Gewinner, gönnerhaft lächelnde Nominierte, und eine ganz große Gala für den deutschen Film im ZDF. Gewonnen haben unter anderem: Kategorie bester Spielfilm: Kategorie beste Schauspielerin: Sophie Rois (Hauptrolle "Drei") Kategorie bester Schauspieler: Floria David Fitz (Vincent will Meer) Kategorie Ehrenpreis: Wolfgang Kohlhaase Kategorie Dokumentarfilme: Wim Wenders mit PINA Kategorie beste Nebenrolle: Richy Müller Kategorie bestes Drehbuch Nesrin und Yasemin Samdereli für ALMANYA
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