Arm und Reich im Waschsalon
"Leben im Schleudergang" in der ZDF-Reihe "37°"
Mainz (ots)
Hartz-IV-Empfänger und Politiker, Studenten und Professoren, junge Menschen ohne Geld und Omas, die Hilfsbedürftigen gerne Torten backen: Die Stammkunden des Berliner Waschsalonbetreibers Freddy Leck kommen aus den verschiedensten Milieus. In dem Film "Leben im Schleudergang" aus der ZDF-Reihe "37°" am Dienstag, 4. September 2012, 22.15 Uhr, porträtiert Sibylle Trost den Berliner und seine bunte Kundschaft.
Freddy bietet ein ungewöhnliches Ambiente für die Waschsalonbesucher. Die Wände sind mit Wohnzimmertapeten drapiert, aus den Boxen erklingt klassische Musik. Von den Menschen aus dem Regierungsviertel um die Ecke bis hin zu denen aus den ärmeren Blocks Richtung Berlin-Moabit hat jeder seinen Platz in Freddy's Waschsalon. Während die Wäsche schleudert, werden Bewerbungen geschrieben, wird Kaffee getrunken, sind alle für einen Moment gleich und wollen nur das eine: frische, duftende Kleidung.
Dabei hat Freddy Kunden, die sich die 80 Cent für den Trockner nicht leisten können, wie eine alleinerziehende Mutter mit ihrer zwölfjährigen Tochter, die in einer Wohnung mit Schimmel an der Decke lebt. Und es gibt die ältere Frau, die ihre Rente lieber für andere ausgibt, als sich eine eigene Waschmaschine zu kaufen. Manchmal verschenkt sie Hemden an Obdachlose. Dagegen leistet sich der Wirtschaftsprofessor das "Deluxe"-Paket für seine Wäsche. Er erklärt seinen Studenten, was man verstehen muss, um in der modernen Wirtschaftswelt zurechtzukommen. Von einer besseren finanziellen Situation ist der 22-jährige Olli derzeit noch weit entfernt. Er kann sich als Wohnung gerade mal ein Bett mit Schrank in dem Sechsbettzimmer eines Hostels leisten. Manche verachten ihn dafür, erzählt Olli, aber er hält dagegen: "Ich bin trotzdem ein wertvoller Mensch."
"37°" begleitet Freddy und einige andere Lebenskünstler bei ihrem Versuch, den Konflikt zwischen der Sehnsucht nach Menschlichkeit und den finanziellen Zwängen der modernen Welt zu meistern.
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